(ots) - "Der Bericht unterstreicht die Notwendigkeit eines
aktiven Gesundheits-, Jugend- und Verbrauchschutzes auf der Basis
einer akzeptierenden Drogenpolitik. Er enthält jedoch auch einige
blinde Flecken", erklärt der drogenpolitische Sprecher der Fraktion
DIE LINKE, Frank Tempel, zur Veröffentlichung des Jahresberichts 2009
der deutschen und europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und
Drogensucht. Tempel weiter:
"Im Bericht finden sich keinerlei Hinweise auf die Problematik der
Streckmittel in den illegalisierten Drogen Cannabis, Speed, Heroin
und Ecstasy. Dabei handelt es sich um ein ernstzunehmendes Problem.
Cannabis etwa wurde im letzten Jahr von rund 23 Millionen EU-Bürgern
konsumiert. Aufgrund der Illegalität ist der Drogenmarkt jedoch
weiterhin in der Hand international tätiger krimineller Strukturen,
für deren Bekämpfung Deutschland und die Europäische Union jedes Jahr
Millionen ausgeben. Die Entkriminalisierung und Legalisierung von
Cannabis würde dafür sorgen, dass diese Gelder für die dringend
notwendige Präventionsarbeit zur Verfügung gestellt werden könnten.
Eine akzeptierende Drogenpolitik würde zudem die Ergebnisse der
Suchtbekämpfung verbessern, denn ein aufgeklärter und bewusster
Umgang mit Drogen verringert nachweislich die Gesundheitsgefahren (
z.B. Suchtgefahr) für die Konsumenten. An erster Stelle sollte dabei
allerdings eine legale Droge stehen: Alkohol.
Es ist skandalös, dass ausgerechnet die Drogenbeauftragte der
Bundesregierung, Mechthild Dyckmans (FDP), keine Notwendigkeit für
einen eigenen Drogenbericht für das Jahr 2009 sieht. Ihre Begründung,
die Ergebnisse für 2009 hätten lediglich Auskunft über die
Drogenpolitik der letzten Bundesregierung gegeben, ist absurd. Eine
langfristige Beobachtung der Drogenkonsumsituation in Deutschland ist
unerlässlich."
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