Erste Projekte für Kinder- und Familienzentren sind auf dem Weg
Wald-Michelbach — In 15 Monaten qualifizierten sich Fachkräfte in der Erziehung erstmals zu Multiplikatorinnen und Beraterinnen für Kinder- und Familienzentren (KiFaZ).
(firmenpresse) - Daniela Kobelt Neuhaus, Vorstand in der Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie in Bensheim hat sich zum Ziel gesetzt, Bildung und Unterstützung für Familien nach dem Konzept von Early Excellence Centres (EEC) in Deutschland zu etablieren und das Odenwald-Institut für die Qualifizierung ins Boot geholt. „Vor drei Jahren habe ich ein Kind hier hinein getragen in der Hoffnung, dass es gut betreut wird und gedeiht. Ich bin sehr glücklich, dass sich Dr. Sigrid Goder-Fahlbusch vom Odenwald-Institut diesem Kind angenommen hat und ich heute Zertifikate überreichen darf. Zum Glück sind nun Botschafterinnen entstanden“, sagt Kobelt Neuhaus beim Abschluss. Sie will alle Abschlussarbeiten lesen, die ihr die Absolventinnen zusenden.
Die KiFaZ-Weiterbildung bietet kreativen Raum für Projektideen und die Möglichkeit, sich gegenseitig mit dem vielfältigen vorhandenen Know-how zu unterstützen, so dass die Projekte auch weiterentwickelt werden. Es sind interessante Ideen entstanden, die teilweise bereits schon realisiert werden. So kreativ wie die Projekte sind, so kreativ war die Präsentation. „Da wurden Kinder- und Familienzentren mit Playmobil in Szene gesetzt“, freut sich die bildungsverantwortliche Institutsleiterin Goder-Fahlbusch, die diese Multiplikatoren-Ausbildung leitete. „Das Ergebnis zeigt: Es gibt nicht einen Weg, sondern ganz viele verschiedene. Unsere Aufgabe ist es, individuelle Ansätze zu entwickeln und sich in einem Netzwerk gegenseitig zu unterstützen,“ so die Leiterin.
Alle bringen bereits jahrelange Erfahrung in Bildung und Erziehung von Kindern mit. Nasaria Makey und Iris Fiedler beispielsweise haben vor einigen Jahren das Kinder- und Familienzentrum in Frankfurt-Fechenheim nach dem EEC-Konzept aufgebaut. Auf der EEC-Tagung 2008 zeigten sie sehr lebensnah auf Video, wie erfolgreich eine Zusammenarbeit insbesondere im multikulturellen Umfeld funktionieren und wie viel Spaß sie machen kann. Im Rahmen der Weiterbildung hat Makey weitere Angebote entwickelt, um Eltern einzubinden und die Familien im Sinne der Kinder zu unterstützen. Ihr Fazit: „Wenn Eltern nicht mitgenommen werden, werden sie es nicht annehmen.“ Goder-Fahlbusch ergänzt: „Ich habe bereits in meiner Ausbildung gelernt: Pädagogik heißt Menschenführung.“ Wichtig dabei sei auch, vom eigenen pädagogischen Standpunkt abweichen zu können, damit Freiraum für ein Miteinanderlernen entstehen könne.“
Ebenfalls sehr konkret hat eine Teilnehmerin während der Weiterbildung eine Bewerbung für ein weiteres Kinder- und Familienzentrum in Frankfurt auf den Weg gebracht. Das Konzept hat bereits erfolgreich das Genehmigungsverfahren durchlaufen und wird nun realisiert. Die Teilnehmenden werden sich weiter auf der Tromm im Odenwald-Institut treffen, um sich zu ihren Projekten und Erfahrungen auszutauschen.
Kinder- und Familienzentren sind so vielfältig wie die Menschen vor Ort. Sie lassen Spielraum für ein kreatives Miteinander. Sie vereinen Betreuungseinrichtungen, Familienbildung, Mehrgenerationenhäuser, Mütterzentren, Gesundheitszentren und Beratungsstellen im Idealfall unter einem Dach. Die Einrichtungen nutzen bereits bestehende Angebote vor Ort zu Sport, Ernährung oder Sprachenlernen und ergänzen diese durch bedarfsgerechte Bildungs-, Freizeit- und Ferienprogramme.
Die Idee der KiFaZ basiert auf dem Erfolg der Early Excellence Centres (EEC) in England, nach dem Kinder und Familien gefördert werden. Eltern erfahren dabei hohe Wertschätzung ihrer Kompetenzen und erhalten passgenaue Angebote im Sinne von Hilfe zur Selbsthilfe und Empowerment. Sie werden eingebunden, in ihrer Erziehungskompetenz gestärkt und unterstützt. Jedes Kind wird individuell in seinen Stärken gefördert. Dazu werden die Ziele an den Interessen der Kinder orientiert und gemeinsam mit den Eltern festgelegt. Eltern können sich – je nach Bedarf - sowohl fachlich qualifizieren als auch entspannen oder selbst mitarbeiten, beispielsweise bei Veranstaltungen von Eltern für Eltern. Alle am Erziehungsprozess Beteiligten – Institutionen, Tagespflege, Eltern, Sozialarbeit, Gesundheitswesen und das gesamte Umfeld – arbeiten zusammen. Nur wenn das gelingt, erhalten auch benachteiligte Familien bestmögliche Entwicklungschancen, ist Kobelt Neuhaus überzeugt. Gleichzeitig erhöhe sich damit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
In die zweite Weiterbildung „Multiplikator/in und Berater/in für Kinder- und Familienzentren“ können Interessierte noch am 28. November 2010 einsteigen.
Informationen gibt es beim Odenwald-Institut unter Telefon 06207 605-0 oder im Internet unter www.odenwaldinstitut.de abgerufen werden.
Das Odenwald-Institut (OI)
Das 1978 von Mary Anne und Karl Kübel gegründete Odenwald-Institut der Karl-Kübel-Stiftung für Kind und Familie führt werteorientierte Seminare, Aus- und Weiterbildungen sowie Fachtagungen mit international anerkannten Fachleuten und Konzepten durch. Schwerpunkte sind Beruf, Kommunikation, persönliche Entwicklung für Fach- und Führungskräfte, Paare, Familien, Kinder und Jugendliche. Es zählt mit 450 Seminaren und rund 6.000 Teilnehmenden im Jahr, mit etwa 250 Kursleitenden, fünf Tagungshäusern und Buchhandlung zu den größeren Bildungseinrichtungen in Deutschland. Das als gemeinnützig anerkannte Institut ist Kooperationspartner des Landes Hessen in der Fortbildung von Lehrern und Schulleitern sowie des Kreises Bergstraße in der Jugendbildung.
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