(ots) - Der Ausbau der Ganztagsschulen in NRW ist in den
vergangenen Jahren rasant vorangeschritten. In den Städten gibt es
kaum noch eine Grundschule, die mittags schließt, und auch an den
weiterführenden Schulen ist Nachmittagsunterricht die Regel. Es gibt
eine Menge durchdachter Konzepte, die zum Ziel haben, auch am
Nachmittag Kinder gut zu betreuen, zu fördern oder die
Schulzeitverkürzung aufzufangen. In der Tat gelingt vieles davon
inzwischen richtig gut. Wenn nur nicht die leidige Frage der
Verpflegung wäre. Weil Mensen flächendeckend fehlen, essen an vielen
Schulen Kinder und Jugendliche in zweckentfremdeten Klassenräumen
Aufgewärmtes - aus lauter Platznot obendrein im Schichtbetrieb. So
wird ihnen aufgetischt, was schon den Patienten im benachbarten
Krankenhaus nicht schmeckt. Der Alltag an Schulen zeigt: Vieles ist
zerkocht, zu stark gewürzt und entspricht nicht dem für Kinder
empfohlenen Nährstoffmix. Keine Frage: Eine Schach-AG am Nachmittag
einzurichten ist einfacher, als die gesamte Schülerschaft gesund,
lecker und preiswert zu verköstigen. Doch die Qualität einer
Ganztagsschule steht und fällt mit einer Mittagspause, die den Namen
verdient. Dass es noch nicht einmal Qualitätsstandards für das Essen
gibt, zeigt, wie weit die Schulen noch von diesem Anspruch entfernt
sind.
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