(ots) - Es ist die wohl eindringlichste und konkreteste
Terrorwarnung, die je ein deutscher Innenminister herausgab. Und weil
Thomas de Maizière nicht eben bekannt dafür ist, aufgeregt in
Alarmismus zu verfallen, muss man seinen gestrigen Auftritt umso
ernster nehmen. Es gibt Grund zur Sorge, hat der Minister die
Öffentlichkeit wissen lassen. An den Flughäfen und Bahnhöfen der
Republik beziehen schwerbewaffnete Polizisten Stellung, Passagiere
müssen mit zusätzlichen Kontrollen rechnen. Die Angst - oder
zumindest ein sehr mulmiges Gefühl - fährt und fliegt ab sofort mit.
Selbst Weihnachtsmärkte werden als potenzielle Ziele von Terroristen
genannt. Überhaupt große Menschenansammlungen. Man fragt sich
unweigerlich: Wo ist man noch sicher? Es gibt keinen Grund zur
Hysterie, auch das hat der Innenminister gestern gesagt. Und diese
Mahnung sollte man beherzigen. Denn bei aller Wachsamkeit macht es
keinen Sinn, in jedem Koffer oder Paket einen potenziellen Sprengsatz
zu vermuten. Das Leben, der Alltag muss weitergehen. Die
Geheimdienste haben zuletzt gute Arbeit geleistet; das zeigen die
früh erkannten und entschärften Paketbomben in Frachtflugzeugen und
beim Bundeskanzleramt. Nun sind sie, wie es aussieht, noch mehr
gefordert.
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