(ots) - In der aktuellen Debatte über die Finanzlage der
Kommunen fordert der Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen e.V.
(BDIU), Berlin, die Städte und Gemeinden dazu auf, ihr
Forderungsmanagement zu professionalisieren. Dadurch ließen sich
deutliche Mehreinnahmen erzielen. "Bevor jetzt - mitten im Aufschwung
- über Steuer- und Abgabenerhöhungen für die Bürgerinnen und Bürger
diskutiert wird, sollten die Kommunen ihre bestehenden
Einnahmepotenziale ausschöpfen", sagt Wolfgang Spitz, Präsident des
BDIU.
Hintergrund sind die hohen Außenstände der Kommunen von aktuell
über 13 Milliarden Euro. Dabei handelt es sich zum überwiegenden Teil
um niedergeschlagene Forderungen, die jedoch in vielen Fällen
weiterhin realisierbar sind. Als Beispiel nennt Spitz
Unterhaltsvorschusszahlungen an Mütter, deren Kindsväter ihren
Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen. Hier gehen Kommunen in
Vorleistung. Die ausstehenden Beträge fordern sie bei den säumigen
Vätern wieder ein. Viele dieser Forderungen bleiben derzeit
allerdings unbearbeitet.
"Die Kommunen sollten ihr Forderungsmanagement effizienter
gestalten, gegebenenfalls mit Unterstützung externer Dienstleister",
fordert Spitz. Es gebe zahlreiche gute Beispiele von Kommunen, die
durch ein effektiveres Forderungsmanagement ihre Einnahmen verbessert
hätten, etwa die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden. Dabei könnten
auch private Inkassounternehmen die kommunalen Kämmerer wirkungsvoll
unterstützen, zum Beispiel bei der Adressermittlung, bei der
technischen Abwicklung wie dem Rechnungsversand oder der Kontrolle
von Geldeingängen, bei der Langzeitüberwachung offener Rechnungen und
der Bewertung von Forderungsbeständen. "Rechtlich ist das möglich, da
Inkassounternehmen hier im Wege der Verwaltungshilfe für die Städte
und Gemeinden tätig werden können", erläutert Spitz. "Wir brauchen
mehr Mut, bestehende Möglichkeiten richtig zu nutzen. Das ist die
beste Unterstützung für den kräftigen Aufschwung und hilft den
Kommunen, ihre wichtigen Aufgaben für die Bürgerinnen und Bürger vor
Ort auch weiterhin zu erfüllen."
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