(ots) - (DBV) Der Deutsche Bauernverband (DBV) fordert, bei
der anstehenden Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) einen
besseren Gleichklang zwischen den Anforderungen einer
marktorientierten Landwirtschaft und den öffentlichen Leistungen der
Landwirte im Umwelt- und Klimaschutz zu schaffen. In dem heute
vorgelegten Bericht zur EU-Agrarpolitik bis 2020 werden diese beiden
Ziele von der EU-Kommission jedoch in einen unnötigen Widerspruch
zueinander gestellt, wenn sie von einem zusätzlichen "Greening"
spricht. Die EU-Agrarpolitik hat sich seit 1992 über verschiedene
Reformschritte hinweg grundlegend gewandelt. Sie berücksichtigt heute
Markterfordernisse und Umweltgesichtspunkte gleichermaßen. Die
Vorschläge der EU-Kommission bis 2020 bringen für die deutschen
Bauern auf diesem Weg mehr Rückschritt als Fortschritt. Sie lassen
die notwendige Kontinuität der europäischen Reformschritte vermissen.
Die Herausforderungen einer Ernährungssicherung für 500 Millionen
EU-Verbraucher, des Klimawandels und einer zukunftsfähigen
Energieversorgung lassen sich nur mit einer modernen und effizienten
Landwirtschaft meistern. Statt ein solches "grünes Wachstum" der
Landwirtschaft mit Nachdruck zu fördern, verzettelt sich die
EU-Kommission in Vorschlägen, die vor allem zu neuerlichem
bürokratischem Aufwand für die Bauern führen würden. Das Eintreten
der EU-Kommission für eine starke erste und zweite Säule der GAP wird
vom DBV unterstützt. Eine entkoppelte Flächenprämie als
einkommenswirksamer Direktausgleich für die gesellschaftlichen
Leistungen der Landwirte und für die höheren Standards im Vergleich
zum Weltmarkt bleibt notwendig. Überlegungen zur Einführung von
Obergrenzen für Flächenzahlungen lehnt der DBV genauso entschieden ab
wie eine Verunsicherung der Nebenerwerbslandwirte durch eine
Neudefinition des "aktiven Landwirtes" Der DBV weist darauf hin, dass
in Deutschland mit dem schrittweisen Umstieg zu einer regional
einheitlichen Flächenprämie für Acker und Grünland bis 2013 bereits
die weitreichendste Umsetzung der letzten EU-Agrarreform innerhalb
der gesamten EU stattfindet. Die EU-Kommission versäumt es in ihrem
Bericht, gegenüber den 27 Mitgliedstaaten auf mehr Einheitlichkeit
der Europäischen Agrarpolitik zu drängen.
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Deutscher Bauernverband
Dr. Michael Lohse
Pressesprecher
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