(ots) - Obwohl die Führungsfiguren der Grünen
wirklich alt genug sind, fragt sich der ein oder andere, ob die
Partei als solche auch die entsprechende Reife hat. Die Grünen sind
sich des Ernstes der Lage bewusst. Bestehen sie den Reifetest nicht,
könnte ihr Absturz ähnlich sein wie der der einstigen
"Dagegen"-Partei FDP.
Den Grünen ist klar, dass sie als potenzieller Hauptgegner der
Union ganz anders bekämpft werden als früher. Ein noch größeres
Problem wird es sein, den gestiegenen Erwartungen ihrer immer
zahlreicher werdenden bürgerlichen Wähler gerecht zu werden. Wenn
sich die Grünen anschicken Nummer eins zu werden, können sie auf
Fragen der Energiesicherheit oder Terror-Gefahr nicht nur mit
traditionellen Kuschel-Argumenten antworten.
Das bürgerliche Publikum wird den Grünen, wenn sie eben nicht nur
"Dagegen"-Partei sind, sondern Führungskraft werden können, vor
Wahlen künftig auch bei ihren Steuer- und Abgabeforderungen genauer
auf die Finger schauen. Bisher heißt es noch ganz locker: Der
wohlhabende Mittelstand ist gerne bereit, etwas für die Zukunft zu
bezahlen. Doch auch die bürgerlichen Grünen-Wähler bestehen nicht nur
aus kinderlosen Doppelverdienern, denen ein paar hundert Euro weniger
nichts ausmachen. Während sich die anderen Parteien den Kopf darüber
zerbrechen, wie man trotz hoher Staatsverschuldung den Mittelstand
entlasten kann, wollen die Grünen hier draufsatteln. Wird auf diese
Weise nicht Produktivität und Motivation abgewürgt? Es wird die
Herausforderung der Grünen sein, diese Zukunftsfragen "erwachsen" zu
beantworten,ohne den alten Charme zu verlieren. Vielleicht gibt der
Parteitag in Freiburg darauf erste Hinweise. Die Erwartungen sind
jedenfalls hoch.
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