(ots) - Der Grat zwischen verantwortungsvoller Warnung und
Panikmache ist schmal. Wie schwierig es ist, darauf zu balancieren,
zeigen die Ereignisse, die uns seit dem Terroralarm von Innenminister
de Maizière in Atem halten. Herrenlose Gepäckstücke haben zur
Sperrung von Bahnhöfen sowie eines Duisburger Einkaufszentrums
geführt. Jedes Mal ein Fehlalarm. Die Nervosität ist auch Resultat
einer vermeintlichen Kofferbombe, mit der in Namibia die
Flughafensicherheit geprüft werden sollte. Bis das Innenministerium
klarstellte, dass es sich dabei um einen Test handelte, passte die
angebliche Bombe im Gepäck einer Air-Berlin-Maschine bestens in de
Maizières Bedrohungsszenario. Die Unsicherheit im Land ist gewachsen.
Es ist nur schwer vorstellbar, dass in einer weltweit angespannten
Sicherheitslage keine Information über den Auftraggeber des Tests zu
bekommen war. Um von innenpolitischen Schwächen abzulenken oder
umstrittene Gesetzesänderungen durchzudrücken, war der Aufbau einer
äußeren Drohkulisse in den USA stets ein probates Mittel. Und in
Deutschland tagen derzeit die Innenminister zur
Vorratsdatenspeicherung.
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