(ots) - Die Stadt Duisburg hat als erste Kommune in NRW
ein Konzept vorgelegt, das die Kostenexplosion bei der stationären
Pflege von Sozialhilfeempfängern begrenzen soll. Sollte der
Sparerlass vor der angekündigten Klage vor Gericht bestehen, wollen
weitere Städte und Gemeinden, die überschuldet sind, das Duisburger
Verfahren übernehmen. Die freie Wohlfahrtspflege NRW befürchtet nicht
unbegründet einen Dammbruch: Die Festsetzung der Tagessätze durch die
Kommunen sei der Einstieg in die Billig-Pflege, heißt es. Das Ziel
der Städte, bei den enormen Pflegekosten zu sparen, ist angesichts
der angespannten Haushaltslage richtig. Dies darf allerdings nicht zu
Einbußen bei der Qualität der Pflege führen. Viele Heime sind schon
jetzt kaum in der Lage, den Senioren einen menschenwürdigen
Lebensabend zu ermöglichen. Die Vorstellung, dass künftig noch
weniger Personal zur Verfügung stehen könnte, das Freizeitangebot
gestrichen oder sogar bei der Verpflegung geknapst werden müsste, ist
unerträglich. Die Städte müssen anders sparen. Zum Beispiel, indem
sie mehr seniorengerechte Wohnungen bauen. Viele alte Menschen, die
jetzt in einem Heim leben, könnten in einer geeigneten Umgebung auch
ambulant versorgt werden. Das wäre gut für die Betroffenen - und gut
für die Haushaltskassen.
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