Im Jubiläumsjahr fand das renommierte "10. Luft- und Raumfahrtseminar" des Instituts für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen (IFW) der Leibniz Universität Hannover erstmals gemeinsam mit dem Machining Innovations Network statt
(PresseBox) - Experten aus Industrie und Forschung informierten in 38 Fachvorträgen über aktuelle Trends und Forschungsergebnisse. Mit mehr als 170 Teilnehmern verzeichnete die Veranstaltung einen neuen Besucherrekord.
Der aktuelle Leistungsstand bei der Bearbeitung metallischer Luftfahrtwerkstoffe, insbesondere Titan und Aluminium, war Schwerpunkt der Fachveranstaltung "Neue Fertigungstechnologien in der Luft- und Raumfahrt - Machining Innovations Conference". Dabei wurden erstmals parallele Sessions mit ergänzenden Schwerpunkten angeboten, in denen die Instandsetzung von Triebwerkskomponenten sowie die Planung und Arbeitsorganisation behandelt wurden.
Die hohen Anforderungen des Marktes verlangen nach Verringerung des Treibstoffverbrauchs sowie Erhöhung von Nutzlast bzw. Reichweite bei Flugzeugen. Daher nimmt der Bedarf an leichten und dennoch hochfesten Strukturen zu. CFK und Titan sind dabei die Materialien erster Wahl. Im A350 steigt beispielsweise der Anteil von Titan im Vergleich zum A330 um neun auf 14 Gewichtsprozente. Im Flugzeug werden damit über elf Tonnen Titan verbaut. Im Mittelpunkt der Plenarvorträge stand somit auch die Fertigung von Flugzeugkomponenten.
Dr. Matthias Lange, Zerspanungstechnologe der Premium AEROTEC GmbH wies auf die hohe thermo-mechanische Wechselbelastung des Gesamtsystems beim Titan-Fräsen hin. Die wirtschaftliche Zerspanung von Titan-Integralbauteilen erfordere die Weiterentwicklung von Werkzeugen, Maschinen und Bearbeitungsstrategien.
Christian Behrendt, Geschäftsführer der ThyssenKrupp Aerospace Germany GmbH forderte in seinem Impulsvortrag noch leistungsfähigere Spindeln, die Verbesserung von Werkzeugen zur Erhöhung der Wärmeabfuhr sowie die Weiterentwicklung von Werkzeugaufnahmesystemen zur vibrationsfreien Bearbeitung.
Dr. Wolfgang Horn, Geschäftsführer der MAG Europe GmbH gab im Anschluss einen Überblick auf die aktuellen Potenziale einer kostenoptimierten Fertigung, der Zunahme der Zerspanungsleistung durch Kühlung mit Flüssigstickstoff, der Automatisierung bei der Herstellung von Composite-Bauteilen sowie der Real-Time-Prozess-Überwachung.
Prof. Martin Wiedemann vom Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum schloss die Plenarvorträge am nächsten Tag mit Einblicken in die Organisation einer CFK-Bauteil-Entwicklungskette.
Die anschließenden Fachvorträge der Sessions "Maschinentechnologie", "Planung und Organisation", "Fertigungstechnologien" sowie "Wartung und Reparatur" wurden von den mehr als 150 Teilnehmern mit großem Interesse verfolgt. Erstmals konnten die Teilnehmer in den Pausen das Angebot einer begleitenden Fachausstellung wahrnehmen und direkt mit den ausstellenden Unternehmen zu aktuellen Innovationen in Kontakt treten. Aussteller waren Artis GmbH, BCT GmbH, Kennametal Deutschland GmbH, Mori Seiki Deutschland GmbH, Premium AEROTEC GmbH, Sandvik Coromant Deutschland.
In bewährter Tradition konnten auch dieses Mal die Teilnehmer wieder das Versuchsfeld des IFW besuchen. Mitarbeiter des Instituts gaben an zehn Stationen Einblick in aktuelle Forschungsprojekte. Live-Vorführungen rundeten die Präsentation ab.
Ein besonderer Höhepunkt war die Abendveranstaltung. Im "Skylight", am Hannover Airport wurde nicht nur die internationale Flughafenatmosphäre mit einem spektakulären Blick auf Vorfeld, Start- und Landebahn genossen. Dr. Frank Hashagen, Konstruktionsleiter der Airbus Deutschland GmbH, erörterte im Rahmen seines hochkarätigen Impulsvortrages über aktuelle Herausforderungen bei der Fertigung des A380. Inspiriert von diesen Eindrücken, diskutierten die Teilnehmer anschließend mögliche Lösungsvorschläge.
Bildmaterial zur Fachveranstaltung steht unter folgender Internetadresse zur Verfügung:
http://www.machining-network.com/Bildmaterial+Fachveranstaltung