(ots) - Die Kampagne für Saubere Kleidung (CCC)
und ihre Bündnispartner rufen zum weltweiten Stopp von
Jeansproduktion mit Sandstrahltechnik auf. Sandstrahler erkranken an
der unheilbaren und oft tödlichen Lungenkrankheit Silikose. Allein in
der Türkei sind bereits 46 Todes- und 1.200 Krankheitsfälle
registriert. "Wir fordern, dass die Firmen ihre Verantwortung für den
entstandenen Schaden wahrnehmen und den Sandstrahlopfern medizinische
Versorgung sowie angemessene finanzielle Entschädigungen zukommen
lassen", sagt Julia Thimm von INKOTA/CCC.
Bei einer Konferenz in Istanbul mit mehr als 100 Organisationen
aus mehr als 40 Ländern verabschieden die CCC und ihre Partner ein
entsprechendes Manifest. Diverse Firmen haben bereits reagiert: Unter
anderem H&M, Levis und C&A haben angekündigt, bis Ende 2010 aus dem
Sandstrahlgeschäft auszusteigen. Lee, Wrangler und Benetton wollen
die tödliche Technik erst bis Ende 2011 stoppen. Bisher bleibt
allerdings unklar, wie erkrankte Arbeiter versorgt werden sollen.
Luxusmarken wie Armani, Prada, Versace oder Dolce & Gabbana haben
noch gar nicht Stellung bezogen.
Jeans werden oft in Ländern produziert, in denen grundlegende
Vorschriften des Arbeitsschutzes nicht eingehalten werden. Es ist
daher für Jeans-Produzenten unmöglich zu garantieren, dass die hohen
Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden, die für risikoarmes
Sandstrahlen nötig wären. Das türkische Solidarity Committee of
Sandblasting Labourers, die CCC und ihre Partnerorganisationen
fordern daher Unternehmen auf, mit sofortiger Wirkung die Nutzung der
Sandstrahltechnik einzustellen und durch geeignete
Überprüfungsmechanismen die Durchsetzung dieses Stopps in der
gesamten Produktionskette sicherzustellen.
Weltweit dürften Zehntausende Arbeiter betroffen sein. Allein in
der Türkei waren ca. 10.000 Sandstrahler tätig, bis das
Jeans-Sandstrahlen dort im März 2009 offiziell verboten worden war.
CCC-Partnerorganisationen berichten, dass Jeans auch in anderen
Ländern wie Bangladesch, Pakistan und China sandgestrahlt werden.
Für weitere Informationen, Film- und Bildmaterial:
Julia Thimm
Kampagne für Saubere Kleidung
c/o INKOTA-netzwerk e.V.
Chrysanthemenstr. 1-3
10407 Berlin
Mobil: +49 (0) 179 90 93 684
thimm(at)inkota.de
www.inkota.de