(ots) - Die Bundesnetzagentur hat heute den
Monitoring-Bericht 2010 vorgestellt. Dazu erklärt der Koordinator für
Energiepolitik der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Mitglied im Beirat
der Bundesnetzagentur, Thomas Bareiß:
"Der Monitoring-Bericht der Bundesnetzagentur enthält zahlreiche
wichtige Erkenntnisse über das deutsche Stromnetz. Unter anderem hebt
der Bericht hervor, dass rund 80 Prozent des Zuwachses an
Erzeugungskapazitäten auf erneuerbare Energien entfällt. Damit einher
geht die enorme Herausforderung, die erneuerbaren Energien in die
Netze zu integrieren. Der Bericht spricht von massiven Investitionen,
die auf allen Netzebenen vorgenommen werden müssen. Zudem mahnt der
Bericht die erheblichen Verzögerungen beim Ausbau der
Ãœbertragungsnetze an. So gibt es bei den meisten der im
Energieleitungsausbaugesetz genannten 24 Projekten erhebliche
Verzögerungen. Passend dazu hat die Deutsche Energie-Agentur in der
letzten Woche die Netzstudie II vorgestellt, in der ein notwendiges
Ausbauvolumen von 3.600 Kilometer in den nächsten zehn Jahren
dargestellt wird.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Monitoring-Berichts wird zudem
im Bereich des Wettbewerbs angesprochen. Laut Bundesnetzagentur
machen immer noch rund 45 Prozent der Haushaltskunden keinen Gebrauch
von der Möglichkeit eines Stromtarifwechsels. Und das, obwohl
inzwischen grundsätzlich jeder Stromlieferant einen
diskriminierungsfreien Marktzugang hat. So haben laut
Monitoring-Bericht Haushaltskunden die Wahl zwischen durchschnittlich
124 Anbietern je Netzgebiet. Aus diesem Grund bleiben erhebliche
Preissenkungspotentiale ungenutzt. Zur Verdeutlichung:
Durchschnittlich könnten Haushaltskunden Einsparpotentiale in Höhe
von rund 160 Euro pro Jahr realisieren, wenn sie ihren
Stromlieferanten wechseln würden. Alle Haushaltskunden sind daher
aufgefordert, sich verstärkt über die Möglichkeiten eines Wechsels zu
informieren und damit die Chancen des Wettbewerbs zu nutzen.
Die Bundesnetzagentur listet noch weitere wichtige Punkte in ihrem
Bericht auf und wird damit der großen Bedeutung des Stromnetzes
gerecht. Deutschland verfügt über eine hervorragende
Netzinfrastruktur, die aber vor dem Hintergrund der ehrgeizigen
Ausbauziele erneuerbarer Energien auch vor großen Herausforderungen
steht. In dem Energiekonzept der Bundesregierung sind diese
Herausforderungen nicht nur definiert, sondern auch klare Maßnahmen
benannt, um den Weg in das regenerative Zeitalter mit dem Anspruch an
unsere Netzinfrastruktur in Einklang bringen zu können. Gleichzeitig
müssen Politik und Wirtschaft gemeinsam für mehr Akzeptanz vor Ort
werben, damit der für den Ausbau erneuerbarer Energien notwendige
Stromnetzausbau realisiert werden kann."
Zum Hintergrund:
Die Bundesnetzagentur veröffentlicht jährlich einen Bericht im
Rahmen ihrer Regulierungsaufgaben in den Bereichen Elektrizität und
Gas. Vor allem das Ziel einer Herstellung von Markttransparenz steht
dabei im Vordergrund.
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