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Pavel Vitalis: Feminismus - Unterwerfung der Frau in der katholischen Theologie - Leibsoziologie - Schröder vs. Schwarzer

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(firmenpresse) - Eine kurzfristig aufgeflackerte Debatte über die Geschlechterrolle der Frau ließ einige Leser ahnen, wie wenig die deutsche Familienministerin (Frau Kristina Schröder) über die Geschichte des Feminismus weiß. Die Familienministerin kritisierte im Stile einer Stammtischansprache Frau Alice Schwarzer, die prominenteste Vertreterin des deutschen Feminismus, und die Ministerin verriet dabei, dass sie ihr eigenes Soziologiestudium absolviert hat, ohne die Leibsoziologie zur Kenntnis zu nehmen.

Im postmodernen Zeitalter ist es immer schwieriger geworden, die individuelle Entwicklung im Sinne des „klassischen Subjekts“ und nach dessen Erfordernissen auszurichten. Damit entstand die offensichtliche Krise des Subjekts und ein damit verbundenes Vakuum (vgl. hierzu auch die Forschung von Pal Dragos).

Die Leibsoziologie als Wissenschaft der lebendigen Perspektive des menschlichen Körpers beschäftigt sich mit der kulturellen Beeinflussung der Geschlechterrollen. Zusammen mit der feministischen Forschung wird nachgewiesen, dass die Geschlechterrollen während der Kinderzeit tief in das Unbewusste, in den Leib, eingespeichert werden. Durch den Einfluss der Kultur auf dem Wege über das Unbewusste bleibt dann dem allgemeinen Bewusstsein die eigentliche Quelle der Beeinflussung unbekannt und es werden Teile der Geschlechterrollen als „naturgegeben notwendig“ falsch interpretiert. Weder Leibsoziologie noch Feminismus sind frei von intellektualistischen Einseitigkeiten. Diese jedoch pauschal und oberflächlich zu kritisieren, wie Frau Schröder es tat, ist der Sache nicht angemessen.

Man darf nicht übersehen, dass in den katholischen Kirchen (der orthodoxen, wie der römisch-katholischen) bis heute die Unterwerfung der Frau als eine Selbstverständlichkeit angesehen wird. Die Geschlechterrollen bedürfen auch in der Postmoderne noch viel an Aufklärungsarbeit.

Zum Thema Christentum und das „klassische Subjekt“ siehe auch:




Pal Dragos: Vom Urchristentum zur Krise des Subjekts, Norderstedt, 2008
Kostenfreie Leseproben: www.pal-dragos.de
Weitere Infos: www.wachstumstrend.de




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Datum: 02.12.2010 - 08:06 Uhr
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