(ots) - Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD)
begrüßt die Ergebnisse des Runden Tisches Heimerziehung in den 50er
und 60er Jahren, die heute in Berlin öffentlich bekanntgegeben
wurden. "Die Arbeit am Runden Tisch seit Anfang 2009 hat den Blick
auf ein erschreckendes Kapitel der Geschichte der Bundesrepublik
Deutschland gerichtet", sagte der Vorsitzende des Rates der EKD,
Präses Nikolaus Schneider. Es sei bedrückend und beschämend, dass
auch in kirchlichen Heimen in erheblichem Maße gegen die Maßstäbe des
Evangeliums gehandelt worden ist. Viele Heimkinder hätten deswegen
großes Leid erfahren, aus dem oft anhaltende Benachteiligung
erwachsen sei, so Schneider weiter. Der Ratsvorsitzende zeigte sich
"traurig und tief erschüttert" über die vielen Details, die während
der Arbeit am Runden Tisch ans Licht gekommen sind. Hier seien
"schlimmes Handeln und schlimmes Unterlassen" offenbar geworden. "Die
evangelische Kirche und ihre Diakonie übernehmen Verantwortung und
werden ihren Beitrag zu dem gemeinsamen Fonds für ehemalige
Heimkinder mit Bund, Ländern und katholischer Kirche leisten",
betonte Schneider. Er gehe davon aus, dass auch die anderen Partner
in der Verantwortungsgemeinschaft zu dieser Lösung und den sich
daraus ergebenden Konsequenzen stehen, damit die notwendigen Mittel
für die Fonds für Folgeschäden und für Rentenersatzleistungen
bereitgestellt werden. "Ich hoffe nun, dass das Ergebnis des Runden
Tisches dem Deutschen Bundestag und den Ländern rasch vorgelegt und
die darin vorgeschlagenen Maßnahmen schnell und ohne bürokratische
Hürden umgesetzt werden", so Schneider abschließend.
Hannover, 13. Dezember 2010
Pressestelle der EKD Reinhard Mawick
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