(ots) - Der Verband der Chemischen Industrie (VCI)
hat auf seiner Jahrespressekonferenz 2010 zentrale Erfolgsfaktoren
für die Zukunft des Industriestandorts Deutschland benannt. "Mit
einer industriepolitischen Gesamtstrategie der Bundesregierung,
bezahlbarer und zuverlässiger Energieversorgung sowie durch mehr
gesellschaftlichen Dialog für die Realisierung von Großprojekten kann
Deutschland wettbewerbsfähig bleiben und dabei nachhaltiges Wachstum
generieren", sagte VCI-Präsident Klaus Engel in Frankfurt
"Planungssicherheit ist eine unabdingbare Voraussetzung für
Investitionen und somit für Wachstum und Beschäftigung in
Deutschland."
Das Industrieland Deutschland brauche eine industriepolitische
Gesamtstrategie, um den Standort fit für die Zukunft zu machen,
erklärte Engel. "Es muss jetzt stärker als bisher darum gehen, eine
Politik für die ganze Industrie zu machen." Bundeswirtschaftsminister
Rainer Brüderle hatte vergangenen Monat ein Konzept vorgelegt, das
nach Ansicht des VCI den richtigen Weg zeigt. In Deutschland müssen
demnach vor allem die Forschung intensiviert, die Bildung verbessert
und die Infrastruktur modernisiert werden. Mit Blick nach Berlin
sagte Engel: "Jetzt wäre gut, wenn aus der Initiative des
Wirtschaftsministers eine Gesamtanstrengung der Bundesregierung
würde."
Der VCI-Präsident erinnerte außerdem daran, dass eine bezahlbare
und sichere Energieversorgung für die chemische Industrie als
energieintensive Branche unverzichtbar sei. Das Energiekonzept der
Bundesregierung würdigte er als ersten Schritt für den Umbau des
Systems hin zu erneuerbaren Energiequellen. "Es fehlt aber eine
Roadmap, wie die Infrastruktur dafür aufgebaut werden soll. Ohne
Speichertechnik und zusätzliche Leitungsnetze kann es keine stabile
Energieversorgung mit Wind- und Solarstrom geben. Außerdem brauchen
wir einen realistischen Finanzierungsplan", mahnte Engel. Da es
zusätzlich bislang keine grenzüberschreitende Energie-Infrastruktur
gebe, begrüßte er die Pläne von EU-Kommissar Oettinger, mit denen
Hindernisse und Engpässe im europäischen Energiebinnenmarkt beseitigt
werden sollen.
"Schließlich brauchen wir mehr gesellschaftlichen Dialog, um
Deutschland für die Zukunft zu rüsten", schloss Engel die Benennung
der Erfolgsfaktoren für einen zukunftsfähigen Industriestandort
Deutschland ab. Es müsse mehr Konsens in der Gesellschaft für die
Projektierung von Großanlagen der Industrie, der Energiewirtschaft
und für die Modernisierung der Infrastruktur geben. Hier seien die
Industrie, die Gewerkschaften und die Politik gefordert.
"Verweigerung und Blockaden sind keine Lösung", so der VCI-Präsident.
"Und ohne technischen Fortschritt werden wir unser Wohlstandsniveau
in Deutschland nicht halten können".
Pressekontakt:
Manfred Ritz
VCI-Pressestelle
Telefon: 069 2556-1496
E-Mail: presse(at)vci.de