(ots) - Nikolaus Schneider, Ratsvorsitzender der
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Präses der
Evangelischen Kirche im Rheinland, nimmt heute Abend (6. Januar) am
Weihnachtsgottesdienst der koptischen Christinnen und Christen in
Düsseldorf teil. "Wir stehen an der Seite unserer bedrängten und
verfolgten Glaubensgeschwister in aller Welt. Mit meinem Besuch in
der St. Maria Kirche will ich dies deutlich zeigen. Ich teile die
Trauer der koptischen Christen nach dem Anschlag in Alexandria",
erklärte Präses Schneider heute in Düsseldorf. In einem
Kondolenzbrief an das Oberhaupt der Koptisch-Orthodoxen Kirche in
Deutschland, Bischof Anba Damian, schreibt der Ratsvorsitzende: "Wir
als Glieder der Evangelischen Kirche in Deutschland leiden mit den
Gliedern der Koptisch-Orthodoxen Kirche, denn wir bekennen mit dem
Apostel: Wenn ein Glied leidet, leiden alle Glieder!" In der
Silvesternacht waren in der ägyptischen Stadt 21 Christinnen und
Christen beim Besuch eines Gottesdienstes durch einen
Sprengstoffanschlag getötet worden. Deshalb stehen heute auch die
Weihnachtsgottesdienste der koptischen Gemeinden hierzulande unter
besonderem Schutz der Polizei. "So verständlich nun der Zorn der
koptischen Christen ist, der sich in wütenden Demonstrationen in
Ägypten Bahn bricht, so wenig bietet die Spirale der Gewalt eine
Lösung", sagte Präses Schneider. Christen wie Muslime könnten den
Willen Gottes nur erfüllen, wenn sie gemeinsam für den Frieden in der
Welt wirkten. "Die Jahreslosung für 2011 ,Lass dich nicht vom Bösen
überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem' aus dem Römerbrief
kann dafür eine verlässliche Richtschnur sein", so der 63-jährige
Theologe. Der Anschlag von Alexandria ist nach Meinung Schneiders nur
ein schreckliches Beispiel dafür, dass weltweit immer mehr
Christinnen und Christen verfolgt und bedrängt werden. Im Oktober
starben 58 Menschen bei einem Anschlag auf die Kathedrale in Bagdad,
zu Weihnachten gab es Tote bei Anschlägen auf Kirchen in Nigeria.
Auch in vielen anderen Staaten sei Verfolgung trauriges, alltägliches
Schicksal der Glaubensgeschwister. Überall müsse alles daran gesetzt
werden, dass alle Bevölkerungsgruppen respektvoll und friedlich
miteinander umgehen, so Präses Nikolaus Schneider: "Für ein solches
Zusammenleben ist die positive Religionsfreiheit unerlässliche
Voraussetzung. Wir dürfen nicht nachlassen, uns bei unseren
Gesprächspartnern in aller Welt für dieses Menschenrecht auf freie
Religionsausübung einzusetzen."
Hannover, 6. Januar 2011
Pressestelle der EKD
Silke Römhild
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