(ots) - Die Öffnung des Arbeitsmarktes für osteuropäische
Arbeitskräfte zum 1. Mai wird sich positiv auf die deutsche
Wirtschaft auswirken. Diese Erwartung äußerten rund 90 Prozent der
deutschen Ökonomen, die in einer Experten-Umfrage der IW Consult im
Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) und der
Wirtschaftswoche befragt wurden. Fast 70 Prozent der Experten
glauben, dass die kommende Freizügigkeit die Rekrutierung von
Fachkräften für die Unternehmen erleichtern wird. 26 Prozent hingegen
glauben dies nicht.
Knapp drei Zehntel der Ökonomen erwarten eine erheblich steigende
Zuwanderung aus den EU Beitrittsländern aufgrund der Freizügigkeit.
Ãœber zwei Drittel rechnen hingegen mit moderaten Zuwanderungszahlen.
Die Hälfte der Wissenschaftler rechnet damit, dass überwiegend
Geringqualifizierte einwandern. 30 Prozent der Befragten erwarten
eine verstärkte Zuwanderung von Fachkräften mit einer
Berufsausbildung, und 19 Prozent der Experten gehen von einem hohen
Zuzug von Akademikern aus. "Deutschland benötigt vor allem
hochqualifizierte Zuwanderer, um den Bedarf an Fachkräften zu decken.
Die Bundesregierung muss deswegen weiter die verbleibenden
Zuwanderungshürden abbauen", erklärt INSM-Geschäftsführer Hubertus
Pellengahr.
Rund ein Drittel der Wirtschaftswissenschaftler verlangt konkrete
Maßnahmen von der Bundesregierung, um mehr Fachkräfte im Rahmen der
Freizügigkeit nach Deutschland zu locken. Unter anderem fordern sie
eine schnellere und transparentere Anerkennung von ausländischen
Berufsabschlüssen, den Abbau von bürokratischen Hemmnissen und
gezieltere Anwerbungsmöglichkeiten von Fachkräften. Aus
wissenschaftlicher Sicht steht die Mehrheit der Experten der
Einführung eines Mindestlohns in der Zeitarbeitsbranche im
Zusammenhang mit der Arbeitsmarktöffnung kritisch gegenüber. Ein
Drittel befürwortet dies.
Drei Viertel der Professoren fordern zusätzlich eine erleichterte
Zuwanderung auch für Fachkräfte aus dem nicht EU-Ausland. Daneben
erachten 57 Prozent der Experten eine Senkung der
Mindestverdienstgrenze für Zuwanderer aller Berufsgruppen für
sinnvoll.
Für das Expertenvotum der IW Consult, einer Tochtergesellschaft
des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, haben 84 Professoren für
Wirtschaftswissenschaften an deutschen Universitäten zwischen dem 14.
Dezember 2010 und dem 3. Januar 2011 an einer Online Befragung
teilgenommen.
Mehr Informationen im Internet unter
http://www.deutschland-check.de
Pressekontakt:
Marc Feist, INSM, 030 / 27877-175, feist(at)insm.de