(ots) - Neun von zehn Deutschen (89 Prozent) würden ihrem
Kind ein Studium empfehlen. Denn für ebenso viele Bundesbürger (89
Prozent) hängt beruflicher Erfolg stark von einem hochwertigen
Bildungsabschluss ab. Gleichzeitig schätzen zwei Drittel (62 Prozent)
der Befragten die Karrierechancen von Kindern aus
Nichtakademiker-Familien schlechter ein als die des Nachwuchses aus
Akademiker-Haushalten und befürworten eine intensivere Förderung von
Nichtakademiker-Kindern schon in der Schulzeit, damit diese ihre
Bildungschancen besser wahrnehmen (66 Prozent). Dies geht aus den
Ergebnissen der Repräsentativbefragung "Chancen durch Bildung"
hervor, die das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid im Auftrag der
Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) jetzt unter 2.004 Deutschen
ab 14 Jahren durchgeführt hat.
"Die Mehrheit der Befragten kritisiert die Chancenungerechtigkeit
in unserem Land und fordert verstärkte Bildungsanstrengungen, um
diese auszugleichen. Den beruflichen Werdegang betreffend werden
Akademiker-Kinder im Vergleich zu Kindern aus
Nichtakademiker-Haushalten im Vorteil gesehen", erklärt Dr. Tessen
von Heydebreck, Vorsitzender des Vorstands der Deutsche Bank
Stiftung, die gemeinsam mit der Accenture-Stiftung und der Stiftung
der Deutschen Wirtschaft Initiator des Förderprogramms STUDIENKOMPASS
ist. Das Programm motiviert Schüler, deren Eltern nicht studiert
haben, zur Aufnahme eines Studiums. "Junge Menschen bringen fast
immer eine hohe Leistungsbereitschaft mit. Es liegt an uns, ihnen die
nötigen Angebote an die Hand zu geben, damit sie ihre Möglichkeiten
voll entfalten können", ergänzt von Heydebreck. Diese Einschätzung
wird durch die Umfrageergebnisse bestätigt: Die befragten Schüler
geben fast einstimmig an, dass Leistungsbereitschaft der
entscheidende Faktor für den Berufserfolg ist (98 Prozent).
Zugleich belegen die Zahlen einen hohen Bedarf für zusätzliche
Informationsangebote. "Wir brauchen in Deutschland eine intensivere
Studien- und Berufsorientierung an den weiterführenden Schulen.
Angehende Abiturienten benötigen deutlich mehr Informationen über
Studienmöglichkeiten und eine stärkere persönliche Förderung, damit
sie ihre berufliche Zukunft optimal gestalten können. Die Ergebnisse
der Umfrage bestärken uns in dieser Forderung", betont Frank
Riemensperger, Vorstandssprecher der Accenture-Stiftung. Laut TNS
Emnid bewerten vor allem Menschen mit niedrigen Bildungsabschlüssen
die Möglichkeiten für Schüler, sich über die Chancen eines Studiums
zu informieren, als schwierig (58 Prozent). Ein Drittel der Befragten
(33 Prozent) glaubt zudem nicht, dass sich die Kosten für ein Studium
lohnen.
Insgesamt 84 Prozent halten daher eine gute Studien- und
Berufsorientierung bereits während der Schulzeit für besonders
wichtig, damit Schülerinnen und Schüler selbständig die richtige
Entscheidung treffen können. Möglichkeiten hierfür zeigt der
STUDIENKOMPASS, der seit 2007 Jugendliche aus
Nichtakademiker-Familien motiviert, den Weg an die Hochschule
einzuschlagen: "Wir zeichnen ihnen mit Hilfe von unentgeltlicher
Förderung Wege vor, auf denen sie beste Bildungs- und Berufschancen
erhalten und ermutigen sie, diese durch die Aufnahme eines Studiums
Schritt für Schritt wahrzunehmen", hebt Dr. Arndt Schnöring,
Generalsekretär der Stiftung der Deutschen Wirtschaft, hervor: "Wir
sind überzeugt, dass alle angehenden Abiturienten in Deutschland von
unserem erprobten Know-how zur Studien- und Berufsorientierung
profitieren können. Gern stellen wir dieses für eine Nutzung an
Schulen und Hochschulen bereit. Dies ist unser Beitrag für eine
intensivierte Nachwuchsförderung in Deutschland."
Weiteres Zahlenmaterial zur Umfrage "Chancen durch Bildung" steht
unter folgendem Link in einer bundesweiten sowie elf regionalen
Fassungen zum Download bereit:
http://mail3.sdw.org/dokumente.nsf/0/D50116956BC56FD4C125781B00526A4D
Dort finden Sie außerdem einen ausführlichen Tabellenband mit
zahlreichen Detailauswertungen nach soziodemographischen Merkmalen,
der u.a. den Vergleich verschiedener Bundesländer mit dem
bundesdeutschen Durchschnitt erlaubt.
Ãœber den STUDIENKOMPASS
Die gemeinsame Initiative der Accenture-Stiftung, der Deutsche
Bank Stiftung und der Stiftung der Deutschen Wirtschaft unterstützt
mehr als 1.000 Schüler und Studierende an 23 Standorten in ganz
Deutschland. Sie ist damit bundesweit eines der größten
Bildungsprogramme. STUDIENKOMPASS-Partner sind die vbw - Vereinigung
der Bayerischen Wirtschaft e.V., die EWE AG, die Heinz Nixdorf
Stiftung, die Deutsche Bank Stiftung, der Kölner Gymnasial- und
Stiftungsfonds, die Hans Hermann Voss-Stiftung, die
NORDMETALL-Stiftung, die Roche Diagnostics GmbH, die Rheinische
Stiftung für Bildung, Wissenschaft und berufliche Integration, die
Dr. Egon und Hildegard Diener-Stiftung im Stifterverband für die
Deutsche Wissenschaft und das Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF). Schirmherrin des Programms ist die Bundesministerin
für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Annette Schavan.
Weitere Informationen gibt es unter www.studienkompass.de .
Pressekontakt:
Christian Arndt und Christine Sequeira, Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit STUDIENKOMPASS,
Stiftung der Deutschen Wirtschaft e. V., Breite Straße 29, 10178
Berlin
Tel.: 030 278906-78, Fax: 030 278906-33, E-Mail: c.arndt(at)sdw.org;
c.sequeira(at)sdw.org