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Weitere Finanzkrise erscheint unausweichlich / Mögliche Szenarien identifizieren verbleibende Schwachstellen im Finanzsystem

ID: 335626

(ots) -

- Weltwirtschaft und Finanzsystem bleiben trotz vieler
inhaltlicher Verbesserungen anfällig. Verbleibende Schwachpunkte
deuten auf eine erneute Krise innerhalb der nächsten fünf Jahre
- Ein Szenario möglicher Treiber für eine nächste Krise: Das
Wachstum des Schattenbanksektors, Spekulationsblasen in
Schwellenländern sowie die Umstrukturierung von Staatsschulden
- Oliver Wyman analysiert dieses Szenario und identifiziert die
zur Verfügung stehenden Möglichkeiten für Finanzinstitute und
Regulatoren, um Gegenmaßnahmen zu ergreifen

Eine erneute Finanzkrise scheint nach Analyse und Auswertung des
Status Quo des Finanzsystems unausweichlich. Die Durchführung von
Stresstests und Szenarioanalysen kann jedoch Finanzinstitute dabei
unterstützen, die Risiken richtig zu bewerten und Aufsichtsbehörden
helfen, die Auswirkungen einer weiteren Krise abzumildern. Zu diesem
Schluss kommt Oliver Wyman in der 14. Ausgabe der jährlichen Studie
"State of the Financial Services Industry - The Financial Crisis of
2015. An avoidable history", die heute auf dem Weltwirtschaftsgipfel
in Davos vorgestellt wird.

Die Studie entwirft ein mögliches Szenario, das zu einer
Finanzkrise innerhalb der nächsten fünf Jahre führen kann.
Gleichzeitig werden noch verbleibende Angriffspunkte des
Finanzsystems identifiziert und Maßnahmen vorgestellt, um vorbereitet
der nächsten Krise zu begegnen.

Das Szenario identifiziert drei wesentliche Felder, die als
Voraussetzung für eine erneute Krise gewertet werden können:

- Starker Regulierungsdruck drängt risikoreiche Aktivitäten aus
dem regulierten Bankensystem und führt zum starken Wachstum des
Schattenbankensystems
- Hohe Investitionen in den Rohstoffsektor führt zur Entstehung
von Spekulationsblasen in Schwellenländern




- Das Platzen der Blase führt zum Kollaps der Staaten und
resultiert in der Umstrukturierung der Staatsschulden, was zu
einem globalen wirtschaftlichen Ungleichgewicht führt

Dies ist eines von mehreren vorstellbaren Szenarien, so Oliver
Wyman, die zur Vermeidung einer möglichen, heraufziehenden Krise in
Betracht gezogen werden sollten.

"Banken und Aufsichtsbehörden haben hart gearbeitet, um ein
stabileres Finanzsystem aufzubauen. Viele der altbekannten Risiken
bleiben dabei jedoch bestehen und es muss sichergestellt werden, dass
nicht einige als Nebenwirkungen gar verstärkt werden. Dazu gehört
insbesondere der Aufbau von Schattenbanksektoren. Wir müssen jetzt
die Keimzellen möglicher nächster Krisen ausfindig machen, um uns
bestmöglich darauf vorzubereiten. Krisen können sicherlich nicht
vollständig vermieden werden, wir können jedoch sicherstellen, dass
sie bewältigbar sind", kommentiert Finja Kütz, Geschäftsführerin von
Oliver Wyman in München.

Die Studie identifiziert und bewertet die zur Verfügung stehenden
Maßnahmen, um Auswirkungen künftiger Krisen zu minimieren. Banken
sollten sicherstellen, dass Risikofähigkeiten und Geschäftsstrategie
im Einklang stehen und auf eine umfassendere Szenarioplanung achten.
Ertragsquellen sollten außerhalb von Kredit- oder Beteiligungs- und
Aktienrisiken diversifiziert werden und Unternehmen genau beobachtet
werden, die außerordentliche Gewinne erzielen. Weiterhin sollte die
Entwicklung von Führungsqualitäten gestärkt werden, um
Herdenverhalten zu verhindern und somit Spekulationsblasen umschiffen
zu können.

Außerdem richtet die Studie Empfehlungen an Regulierungsbehörden.
Diese sollten vor dem Hintergrund zukünftiger Krisen vermeiden, dass
Risiken in das Schattenbankensystem forciert werden.
Aufsichtsbehörden sind dazu angehalten, Banken und Versicherungen zu
ermutigen, sich bereits jetzt auf ungünstige Ereignisse
vorzubereiten. Weiterhin sollten sich Regulierungsbehörden auf
Szenario-Analyse im Verhältnis zu der Risikobereitschaft der
Unternehmen fokussieren, größere Kontrolle auf Bereiche mit
außerordentlichen Gewinne ausüben, und daran arbeiten, alle
Subventionen auf den Finanzmärkten, die zu Preisverzerrungen führen
können, zu beseitigen.



Pressekontakt:
Für weitere Informationen oder ein Exemplar der Studie wenden Sie
sich bitte an:

Doreen Goebel
Corporate Communications
Oliver Wyman GmbH
Tel.: +49 69 971 73 440
E-Mail: doreen.goebel(at)oliverwyman.com


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Datum: 26.01.2011 - 09:14 Uhr
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