(ots) - Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union haben
Ende Januar Maßnahmen beschlossen, damit Rechnungen pünktlicher
bezahlt werden. Die öffentliche Hand muss laut der Richtlinie künftig
Forderungen innerhalb von 30 Tagen begleichen. Für Geschäfte zwischen
Unternehmen soll eine maximale Zahlungsfrist von 60 Tagen gelten.
Die Richtlinie gilt nur für Handelsgeschäfte und Geschäfte
zwischen Unternehmen und der öffentlichen Hand. Geschäftsbeziehungen
zwischen Unternehmen und privaten Verbrauchern sind von den neuen
Vorschriften nicht betroffen.
"Der Beschluss ist richtungsweisend", begrüßt Wolfgang Spitz,
Präsident des Bundesverbandes Deutscher Inkasso-Unternehmen e.V.
(BDIU), Berlin, die Zahlungsverzugsrichtlinie. "Wir hoffen, dass sie
insbesondere die Zahlungsmoral der öffentlichen Auftraggeber
verbessern hilft. Das wird vor allem dem Handwerk und den
mittelständischen Unternehmen vor Ort zugutekommen, für die die
öffentliche Hand ein wichtiger Auftraggeber ist."
Umfragen innerhalb der Inkassobranche belegen, dass sich Behörden
besonders lange Zeit mit dem Begleichen fälliger Forderungen lassen.
Ein Grund: Ihr eigenes Forderungsmanagement ist verbesserungswürdig.
"Deutsche Städte und Gemeinden haben zurzeit Außenstände in Höhe von
rund 13 Milliarden Euro", so Spitz. Der Verbandspräsident rät den
Behörden, verstärkt die Unterstützung der Privatwirtschaft zu suchen,
um ihre Außenstände zu reduzieren. Dafür gebe es gute Beispiele. So
will jetzt der Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf Inkassounternehmen
mit dem Realisieren überfälliger Forderungen beauftragen. Weitere
Bezirke der Hauptstadt prüfen ähnliche Schritte.
Bei Handelsgeschäften und Geschäften mit der öffentlichen Hand
dürfen Unternehmen ihre Verzugsschäden laut der Richtlinie
grundsätzlich vom Schuldner als Verursacher wieder einfordern. Dazu
zählen auch die Kosten für externe Inkassodienstleistungen, wie
BDIU-Präsident Spitz hervorhebt: "Das ist insbesondere für kleine und
mittlere Unternehmen ein wichtiges Signal, denn sie verfügen oft
nicht über die erforderlichen Kapazitäten, um ihr
Forderungsmanagement selbst effizient durchzuführen." Unbezahlte
Rechnungen seien einer der Hauptgründe für Insolvenzen.
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