(ots) - "Die Forderung der
Gewerkschaft schießt weit übers Ziel hinaus", stellte Mark Hagmann,
Vorsitzender der Tarifkommission und Verhandlungsführer des
Arbeitgeberverbandes Chemie Baden-Württemberg e. V. (agvChemie) fest.
Die erste Verhandlungsrunde über die Tarifentgelte in den 238
Unternehmen der chemischen Industrie im Land (etwa 70.000
Beschäftigte) fand am Montag in Karlsruhe statt. Die Arbeitgeber
setzten der 7-Prozent-Forderung der Industriegewerkschaft Bergbau,
Chemie, Energie (IG BCE) auch die Vorleistungen der vergangenen Jahre
entgegen: "Wir haben die Tariflöhne in der Krise nicht gekürzt - im
Gegenteil, sie wurden auch 2009 noch deutlich erhöht. Auch
zusätzliche Einmalzahlungen haben die Mitarbeiter 2010 erhalten", so
Mark Hagmann in der Verhandlung. Und dennoch hätten die Arbeitgeber
die Beschäftigung stabil gehalten.
"Der Erholungsprozess in unserer Branche verläuft nicht
einheitlich - manche Unternehmen hinken deutlich hinterher: 40
Prozent werden erst 2012 oder noch später das Vorkrisenniveau
erreichen", machte Hagmann deutlich.
Gerade die mittelständisch geprägte chemische Industrie im Land
sei durch steigende Rohstoff- und Energiepreise und den Druck von
Großabnehmerkunden in der Kostenklemme. Weitere Belastungen würden
auch in der chemischen Industrie Baden-Württembergs Arbeitsplätze
gefährden, erläuterte Hagmann.
"Durch die staatliche Gesundheitspolitik drohen erneut
Strukturprobleme für den Bereich der pharmazeutischen Industrie, die
Baden-Württemberg als 'Pharma-Land' in einem besonderen Maße treffen
werden." Daher müsse ein Tarifabschluss für alle Unternehmen heute
und in Zukunft verkraftbar sein.
Die Verhandlungen wurden nach mehrstündiger Wirtschaftsdebatte
ohne Ergebnis vertagt. Sie werden Mitte März auf Bundesebene
fortgesetzt.
Zum agvChemie
Derzeit gehören 238 Unternehmen dem Arbeitgeberverband Chemie
Baden-Württemberg e.V. an. Sie beschäftigen etwa 70.000 Arbeitnehmer.
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Andreas C. A. Fehler
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