PresseKat - Privatinsolvenzen 2010 auf Rekordniveau (mit Bild)

Privatinsolvenzen 2010 auf Rekordniveau (mit Bild)

ID: 353788

(ots) -
2010 erreicht die Zahl der Privatinsolvenzen einen neuen
Höhepunkt. Mit 139.110 Fällen in Deutschland (plus 6,4 Prozent bzw.
8.412 Fälle mehr gegenüber 2009) überflügelt die Pleitestatistik
sogar das bisherige Rekordjahr 2007. Betroffen sind vor allem jüngere
Bundesbürger. Zwar liegt die statistische Schuldensumme bei den
jungen Erwachsenen unter dem Bundesdurchschnitt, dafür ist jedoch die
Zahl der Gläubiger höher als beim durchschnittlichen Pleitier. Zu
diesen Ergebnissen kommt das aktuelle Schuldenbarometer 2010 der
Hamburger Wirtschaftsauskunftei Bürgel. Demnach bringen es die 18-
bis 25-Jährigen im Vergleich zu 2009 auf das höchste Pleiteplus aller
Altersgruppen von 27 Prozent. Die durchschnittliche Schuldenhöhe
betrug 2010 bei Bundesbürgern in der Privatinsolvenz knapp 33.000
Euro. Aber weiterhin sind die Aussichten für 2011 getrübt: "Zu
erwarten sind Fallzahlen auf einem ebenso hohen Niveau wie in 2010",
resümiert Bürgel Geschäftsführer Dr. Norbert Sellin.

Absolut gesehen ist das bevölkerungsreichste Bundesland
Nordrhein-Westfalen mit 30.228 Fällen am meisten von Privatpleiten
belastet. Bezogen auf die Einwohnerzahl zeigt sich jedoch ein
differenzierteres Bild mit einem ausgeprägten Nord-Süd-Gefälle. Hier
führt Bremen mit 307 Fällen je 100.000 Einwohnern im
Insolvenz-Ranking, gefolgt von Niedersachsen (230),
Schleswig-Holstein (225) und dem Saarland (212). Am besten stehen
indes die südlichen Bundesländer da: Bayern mit 125 Privatpleiten je
100.000 Einwohnern, Baden-Württemberg (136) und Thüringen (137)
verzeichnen hier die geringsten Werte.

Auch bei den prozentualen Veränderungen gegenüber 2009 sind
deutliche regionale Unterschiede zu erkennen. Lediglich 3 der 16
Bundesländer weisen hier einen Rückgang auf: Brandenburg mit 4,4
Prozent weniger Fällen, gefolgt von Sachsen-Anhalt (minus 1,2




Prozent) und dem Saarland (minus 0,9 Prozent). Einen zweistelligen
Anstieg müssen hingegen Thüringen (22,2 Prozent), Nordrhein-Westfalen
(plus 12,3 Prozent) und Berlin (plus 11,2 Prozent) verkraften.

Die stärksten prozentualen Rückgänge auf Städte-und Kreisebene gab
es in Weißenburg-Gunzenhausen (minus 34,6 Prozent), Ansbach (minus
33,3 Prozent) und im Nürnberger Land (minus 32,8 Prozent).

Den stärksten Anstieg verzeichnet der Kreis Sömmerda in Thüringen
mit 43,4 Prozent mehr Privatinsolvenzen, gefolgt von Bottrop (plus
43,2 Prozent) und dem Kyffhäuserkreis (plus 39 Prozent).

32,1 Prozent der Insolvenzfälle 2010 betreffen die 46- bis
60-Jährigen. Bei den 36- bis 45-Jährigen liegt der Anteil bei 30,9
Prozent. Bei den Best Agern ab 60 Jahren fällt dieser mit 6,9 Prozent
wesentlich geringer aus; gegenüber 2009 ist deren Pleitetendenz sogar
um 10 Prozent rückläufig. Bei den jungen Erwachsenen von 18 bis 25
Jahren ist der Pleiteanteil mit 6,4 Prozent an der Insolvenzstatistik
indes am geringsten. Neben der zweistelligen Zunahme an Fallzahlen in
diesem Segment gegenüber 2009 (plus 27 Prozent) steigt auch die Quote
bei den 26- bis 35-Jährigen um plus 10,7 Prozent.

58,8 Prozent aller Privatinsolvenzen sind von Männern verschuldet
- ein Trend, der sich nahezu durch alle Altersgruppen zieht.
Besonders stark ist das Geschlechter-Ungleichgewicht bei den
Über-60-Jährigen mit einem Männeranteil von 61,5 Prozent ausgeprägt.
Einzige Ausnahme bilden die 18- bis 25-Jährigen: Hier liegt der
Frauenanteil höher (53,9 Prozent). Die stärkste Risikogruppe bei
diesen jungen Erwachsenen sind die allein erziehenden Frauen. Sind
Familien von Überschuldung betroffen, suchen hingegen eher Männer die
Beratungsstellen auf.

Hauptursachen für Privatinsolvenz sind Arbeitslosigkeit,
dauerhaftes Niedrigeinkommen, gescheiterte Selbstständigkeit,
Trennung und Scheidung. Außerdem führen mangelnde Erfahrungen im
Umgang mit Finanzen und Banken, unpassendes Konsumverhalten und
Einkommensrückgang statistisch oft in die Schuldenfalle. Die
komplette Studie "Schuldenbarometer 2010" finden Sie auf unserer
Homepage unter www.buergel.de

Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG ist mit 60 Büros in
Deutschland eines der führenden Unternehmen für Wirtschafts- und
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Tochterunternehmen der Euler Hermes Kreditversicherungs-AG (Allianz
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Datum: 23.02.2011 - 08:02 Uhr
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