(ots) - Die Frankfurter Hilfs- und
Menschenrechtsorganisation medico international fordert von der
deutschen Bundesregierung und der EU die Aufnahme von Flüchtlingen
aus Nordafrika, sowie die Aufkündigung jeder Kooperation mit dem
Gaddafi-Regime. Der Geschäftsführer von medico international Thomas
Gebauer forderte "ein deutliches Signal zur Unterstützung der
Demokratiebewegung in Libyen, zum Beispiel das Unterbrechen aller
Gas- und Öllieferungen und das Einfrieren laufender Verträge". Alle
Abkommen über die Kontrolle von Flüchtlingen sollten sofort
aufgekündigt werden, so Gebauer.
Bis heute werde Gaddafi als ein diskreter Geschäftspartner
angesehen, der im Auftrag der Europäischen Union Flüchtlinge aus
Afrika abweise und Europas Energiebedarf durch Erdgas- und
Öllieferungen sichere, so Martin Glasenapp, medico-Koordinator für
Migration. Diese Form Armut zu schaffen und für deren Folgen nicht
aufzukommen, sei nun obsolet, so Glasenapp: "Die Freiheit der
Demokratie beinhaltet auch die Freizügigkeit der Menschen, ihren
Aufenthaltsort selbst zu wählen. Die Entsendung von Frontex-Einheiten
zur Flüchtlingsabwehr im Mittelmeer ist dagegen eine skandalöse
Antwort auf die Demokratiebestrebungen in Nordafrika."
medico international unterstützt Menschenrechtsaktivisten und
Flüchtlingsorganisationen in Nordafrika. Die malische
medico-Partnerorganisation AME empfängt regelmäßig aus Libyen
abgeschobene Migranten und bietet ihnen Unterkunft sowie
psychosoziale Betreuung. Viele berichten von ihren Erkrankungen durch
die schrecklichen Bedingungen und Folter in den libyschen
Gefängnissen.
Gemeinsam mit ProAsyl setzt sich medico international seit Jahren
für eine veränderte Flüchtlings- und Migrationspolitik ein.
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