Große Potenziale in der Maschine-zu-Maschine-Kommunikation
(firmenpresse) - Deutschlands weltweite Erfolge in den Bereichen Glasfasertechnologie und Mobilfunk könnten sich im mobilen „Internet der Dinge“ und in anderen Zukunftsmärkten wiederholen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, die der VDE jetzt vorgelegt hat. Als besonders zukunftsträchtig wurden die Bereiche Smart Grids, Cloud Computing und Smart Home eingestuft. Allerdings müssten schon heute innovative Förderstrategien auf den Weg gebracht werden, um die Potentiale von morgen zu erschließen, so der VDE.
Ein besonders dynamisches Anwendungsfeld lokalisiert der VDE in der Maschine-zu-Maschine-Kommunikation (M2M) und hat diesem Thema ein eigenes Positionspapier gewidmet. Hier wird für die kommenden Jahre ein anhaltendes Marktwachstum prognostiziert. Langfristig könnten sich M2M-Dienste und -Geräte in einem „Internet der Dinge“ sogar als fester Bestandteil des Alltags etablieren. „M2M ist eindeutig ein Thema der Zukunft, mit dem wir uns heute in der Forschung und Entwicklung befassen müssen, um morgen von seinem wirtschaftlichen Potential zu profitieren“, so Prof. Dr.-Ing. Ingo Wolff, Vorsitzender der Informationstechnischen Gesellschaft im VDE.
Um im Innovationswettlauf mit nordamerikanischen und asiatischen Mitbewerbern Schritt halten zu können, müssen der VDE-Studie zufolge die Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen verstärkt werden. Dies gelte insbesondere für die Mikro- und Nanoelektronik, für neue Materialien und Technologien der Elektronik und Optoelektronik sowie für Embedded Systems, Sensornetzwerke und Computer-Physikalische Systeme sowie für andere IKT-Basistechnologien. Die VDE-Experten entwickeln in der Studie konkrete Vorschläge dafür, wie eine effektive FuE-Förderstrategie angelegt werden sollte.
Ein Anwendungsthema der Zukunft mit großem Wachstumspotential, für das ebenfalls rechtzeitig hochwertige Basistechnologien bereitstehen müssen, sieht der VDE im Bereich Maschine-zu-Maschine-Kommunikation (M2M-Kommunikation). Bei vielen aktuellen Querschnittthemen wie Smart Metering / Smart Grid, Car-to-Car-Kommunikation und Telemedizin wird M2M bereits heute eingesetzt. So können sich im Privathaushalt beispielsweise „smarte“ Wasch- oder Spülmaschinen innerhalb eines intelligenten Energieversorgungssystems dann einschalten, wenn es besonders kostengünstig und ressourcenschonend ist. Ein Beispiel aus der Industrie ist die Fernsteuerung von Prozessen in Industrieanlagen. Oft erschließen M2M-Anwendungen nicht nur Umsatz- und Kosteneinsparungspotentiale, sondern tragen auch zum Klima- und Umweltschutz bei. Doch die heute erschlossenen und bekannten Anwendungen sind laut VDE-Analysen erst der Anfang einer rasanten Entwicklung, deren Ende noch gar nicht absehbar ist. Entsprechend groß ist das Entwicklungspotential des M2M-Marktes. Die fast unbegrenzten Möglichkeiten der M2M-Kommunikation resultieren daraus, dass sich im Prinzip alle Maschinen – und nicht nur Maschinen im klassischen Sinne – miteinander vernetzen lassen und miteinander kommunizieren können. Dies ermöglicht es, die Effizienz bestehender Anwendungen zu steigern und völlig neuartige Applikationen zu entwickeln.
Nach Schätzung des WWRF (Wireless World Research Forum) werden im Jahr 2017 weltweit 7 Billionen Funkempfänger (inkl. Mobilfunk, WLAN, Kurzstreckenfunk, RFID und weiteren Speziallösungen) installiert sein. Für 2020 werden 100 Milliarden Mobilfunkterminals erwartet, wobei der dominierende Teil für M2M-Anwendungen verwendet werden wird. Der Fantasie und den Märkten für zukünftige Anwendungen scheinen keine Grenzen gesetzt. Deutschland könnte angesichts der heimischen Stärke in der Entwicklung komplexer Systeme vom M2M-Trend erheblich profitieren. Besonders Mobilfunkbetreibern eröffnet M2M neue Marktchancen. M2M schafft aber auch die Basis für neue Nutzungsarten und Geschäftsmodelle in nahezu allen Wirtschaftsbereichen - von der Hausautomatisierung, dem Gesundheitswesen und der Unterhaltungselektronik über Smart Grids bis zu den Bereichen Industrieautomatisierung, Transport und Logistik.
Pressebüro für Wissenschaft und Technik