(ots) - Der Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in
Deutschland (EKD), Martin Schindehütte, hat den Mord an dem
pakistanischen Minister für religiöse Minderheiten am heutigen
Mittwoch aufs Schärfste verurteilt. "Shahbaz Bhatti war ein
Hoffnungsträger für die religiösen Minderheiten und ist mutig für die
Menschenrechte in Pakistan eingetreten. Es ist eine sehr schmerzliche
Folge seiner festen Haltung und seines konsequenten Handelns, dass er
dafür mit seinem Leben bezahlen musste." Dieser schreckliche
Anschlag, so befürchtet Schindehütte, solle weiter Unfrieden zwischen
den Religionen schüren und den Druck von islamischen Fundamentalisten
auf die Regierung erhöhen. "Es kann nicht sein, dass durch solche
brutalen Gewalttaten ungehindert Angst und Schrecken verbreitet
werden. Der religiöse Terror darf nicht das letzte Wort haben!" so
Schindehütte weiter. Konkret forderte der Auslandsbischof die
pakistanische Regierung auf, sich von solchen Attentaten nicht
einschüchtern zu lassen und die Minderheiten im eigenen Land besser
zu schützen. Aber auch die EU und die Bundesregierung sollten sich
gegenüber Pakistan noch entschiedener und mit politischen
Konsequenzen für die Menschenrechte und insbesondere für die
Religionsfreiheit einsetzen.
Der einzige christliche Minister in der Regierung von Premier
Yousuf Raza Gilani hatte sich mit seinem Einsatz gegen das so
genannte Blasphemie-Gesetz viele Feinde gemacht. Mit diesem Gesetz
können für Menschen, die den Islam kritisieren oder aus dem Islam
konvertieren, schwere Strafen bis zur Todesstrafe verhängt werden. Er
trat für eine Reform ein und kämpfte für eine Rehabilitation von Asia
Bibi. Die christliche Frau wurde zum Tode verurteilt, weil sie in
einem privaten Streit den Propheten Mohammed kritisiert haben soll.
Schon vor einigen Wochen war der Gouverneur der Provinz Punjab
ebenfalls wegen seines Eintretens für religiöse Minderheiten ermordet
worden.
Gemeinsam mit zahlreichen ökumenischen Partnern und den
pakistanischen Kirchen fordert die Evangelische Kirche in Deutschland
schon lange eine Aufhebung dieses Gesetzes, das Angehörige von
nichtmuslimischen Religionsgemeinschaften systematisch diskriminiert.
Sie bittet die internationale Staatengemeinschaft, insbesondere die
UNO mit ihrem Menschenrechtsrat, auf die uneingeschränkte Wahrung der
Menschenrechte in Pakistan hinzuwirken.
Hannover, den 02. März 2011
Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick
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