(ots) - Die Postbank hat angekündigt, im Fall des
Pleitefonds MCT Südafrika 3 eine unabhängige Untersuchung in Auftrag
zu geben. "Wir werden alle Kundenfälle noch einmal durch eine
renommierte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft prüfen lassen", sagte
Postbanksprecher Rüdiger Grimmert auf NDR Info. "Sollte diese Prüfung
Fehler feststellen, so wollen wir eine kulante und kundenfreundliche
Regelung im Einzelfall direkt und sofort umsetzen."
Die Postbank reagiert damit auf massive Kritik von Anlegern und
deren Anwälten, die Vermögensberatern des Unternehmens falsche
Beratung und Verharmlosung von Risiken vorwerfen. Das Hotelprojekt
"Pearl House" in Kapstadt, in das der Fonds investieren sollte, war
Ende 2009 aufgrund der Insolvenz einer örtlichen Vertragsfirma
gescheitert. Die Gelder aus Deutschland sollen nach Angaben des
Hamburger Postbankpartners und Fondsinitiators MCT in Südafrika
veruntreut worden sein.
Nach Recherchen von NDR Info waren die persönlichen Verbindungen
zwischen dem Fondshaus MCT und einzelnen Postbankberatern enger als
bisher angenommen. So hatte MCT im April 2009 für norddeutsche
Postbankberater eine mehrtägige Reise nach Südafrika organisiert.
Dabei sei nach Angabe von Teilnehmern auch das Hotelprojekt "Pearl
House" besichtigt worden. Postbanksprecher Grimmert sagte, solche
Reisen seien innerhalb des Unternehmens erst seit 1. Juli 2009
genehmigungspflichtig. Sie gelten als mittelbare Zuwendungen an die
Berater. Eine zweite, von MCT im Februar 2010 ausgelobte Reise für
Postbankberater hatte nicht mehr stattgefunden. Die Postbank hatte
ihren Vermögensberatern die Teilnahme aufgrund neuer interner
Bestimmungen ausdrücklich untersagt.
Weitere Informationen und Rückfragen an Jürgen Webermann und Peter
Hornung, NDR Info, Tel. 040/4156 2284.
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