(ots) - Der Präsident des Deutschen Imkerbundes e. V.,
Peter Maske, forderte heute in einem Schreiben die
Ministerpräsidenten aller Bundesländer auf, sich in der Sitzung des
Bundesrates am Freitag für den Erhalt der Imkerei in Deutschland und
damit für die flächendeckende Bestäubung einzusetzen und gegen den
Vorschlag des Agrarausschusses zu stimmen, die Nulltoleranz bei
Saatgut aufzuheben. Saatgut ist die Grundlage unserer Ernährung und
der Anfang aller Lebensmittelproduktion. Der Agrarausschuss des
Bundesrates hatte am 28. Februar 2011 einen Entschließungsantrag
angenommen, der die Bundesregierung auffordert, durch
"Verwaltungsvorschrift eine für alle Wirtschaftsbeteiligten
praktikable technische Lösung für die Nulltoleranz bei Saatgut
baldmöglichst zu definieren", das heißt, den Weg für gentechnisch
verändertes Saatgut frei zu machen. Einmal auf dem Feld ausgebracht,
kann sich dieses GVO-Saatgut unkontrolliert ausbreiten.
"Eine Aufweichung der jetzt bestehenden Nulltoleranz hätte fatale
Folgen für die gesamte Imkerei in Deutschland", so Maske. Denn eine
Ausbringung von Saatgut, das Spuren von gentechnisch veränderten
Pflanzen enthält, welches keine lebensmittelrechtliche Zulassung hat,
birgt die Gefahr einer Eintragung von Pollen in den Honig. Selbst
durch geringste Mengen von Pollen nicht zugelassener gentechnisch
veränderter Pflanzen verliert Honig seine Verkehrsfähigkeit.
Dies stellte der Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofes im
aktuellen Verfahren klar. Er fordert daher die konsequente Anwendung
der so genannten Nulltoleranz.
Honig ist im Bewusstsein der Verbraucher ein hochwertiges und
unbelastetes Nahrungsmittel. Eine Vermarktung von Honig würde durch
die Verbreitung von mit GVO verunreinigtem Saatgut erschwert, wenn
nicht unmöglich gemacht.
Ein Rückgang der Imkerei wäre die Folge.
Die Imker fordern daher jetzt von der Politik, dass der
Grundgedanke der Koexistenz auch für die Bienenhaltung umgesetzt und
die Rechte der Imker nicht mit solch folgeschweren Entscheidungen
untergraben werden.
Weitere Informationen unter http://www.bluehende-landschaft.de/nbl
/nbl.news/news.gen.15/index.html.
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