In Libyen metzelt Diktator Gaddafi Menschen nieder . Die Welt schaut zu - Deutschland weg.
(firmenpresse) - Globalisierung auf dem Weltmarkt bedeutet noch lange nicht Globalisierung der
Menschenrechte und Solidarität. Samstag, 19. März 2011, 7.55 Uhr. Einer der größten
Menschenrechtsverachter, Narziss und Diktator, Muammar Abu Minyar al-Gaddafi,
schlachtet zur Minute sein Volk ab – und die Welt-Staatengemeinschaft sieht zu. Nichts
tut sie, auĂźer drohend reden.
Wenn wirklich die Not groß ist, versagen die vereinten Kräfte – und der Wille, tatsächlich
die Schwachen vor den menschlichen Raubtieren zu schĂĽtzen. Das ist offensichtlich nur
anders, wenn es um Nutzen-bringende Eigeninteressen geht, wie im Irak oder
Afghanistan. Die Erdölvorkommen Libyens sind wohl nicht lukrativ genug, die Leben der
Libyer zu schützen. Oder gibt es noch ganz andere Interessensabwägungen, die wir
Normal-Bürger nicht im Traum für möglich halten würden?
Und wir Deutschen spielen bei alledem eine ganz dubiose Rolle. Wir waren nicht bereit,
wie die westlichen VerbĂĽndeten, fĂĽr eine Flugschutzzone zu stimmen. Im irrationalen
Afghanistan-Krieg aber lassen wir deutsche Soldaten sterben. Wenn wirklich ein
militärischer Einsatz Sinn macht, dann dieser in Libyen. Deutschland entzieht sich lieber
als eines der wichtigsten Länder der Europäischen Gemeinschaft der Verantwortung.
Wir wollen uns nicht in einen gefährlichen Konflikt mit unabsehbaren Folgen
hineinziehen lassen, erklärt Außenminister Westerwelle – und meint hoffentlich nicht: Der
Verzicht auf einen Einsatz könnte CDU und FDP Wählerstimmen bescheren. Schröder
hat’s ja vorgemacht.
Allerdings: Im Irak gab’s keinen nachvollziehbaren Grund, an der Seite von Buschs
Amerika in den Krieg zu ziehen. Das ist der Unterschied, Herr Westerwelle.
Gucken Sie weiterhin weg, wenn ein Volk niedergemetzelt wird. Gucken Sie aber zu,
wenn die nächsten Wahlergebnisse veröffentlicht werden. Dann nehmen Sie Ihren Hut
und gehen.
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Rainer HombĂĽcher
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