Speyerer Weihbischof Otto Georgens mischt sich in die Energiepolitik ein. Das fasziniert. Wie
seine Frage: "Müssen Menschen hungern, damit wir mit Bio-Sprit fahren können?"
(firmenpresse) - Toll! Da findet ein Bischof zum Wesentlichen zurück: Dem Wohlergehen der Menschen.
Das ist für viele extrem gefährdet. Dank E10.
E10 ist Bio-Energie für Autos. Einen Anteil von 6,5 Prozent müssen die
Mineralölkonzerne verkaufen – dazu sind sie gesetzlich verpflichtet. Europa und Amerika
wollen auf diese Weise die Klimaproblematik entschärfen.
Wofür? Stimmt die Rechnung der Entwicklungshilfeorganisation Oxfam, dann wird fast
300 Millionen Menschen durch die Preisentwicklung bei Lebensmitteln die
Lebensgrundlage entzogen. Ursache: Bio-Sprit.
Die Weltbank rechnet vor: Der Getreideanbau für Kraftstoffe hat den Anbau von
Lebensmitteln verdrängt. In den USA fließt mehr als ein Drittel der Maisernte in die
Ethanolproduktion, in der EU wandert die Hälfte der Pflanzenöle in die Herstellung von
Biodiesel. Und: Die Finanzspekulationen mit Getreide an den Warenterminbörsen der
Welt treiben die Preise zusätzlich in die Höhe.
Weiteres Problem: Wasser. Allein für Energiepflanzen würden nach Warnungen von
Wissenschaftlern durch Bewässerung der Felder 1200 bis 3500 Milliarden Kubikmeter
Wasser verbraucht. Wenn die Menschen sowieso verhungern und verdursten: Warum dann
noch Klimaschutz?
Dass unsere Politiker nicht mehr Frau und Herr der Weltlage sind, ist ja bekannt. Dass sich
nun aber der liebe Gott wieder um uns Menschen kümmert überrascht. Wenn seine
irdischen Vertreter nun auch noch den exorbitanten kirchlichen Reichtum sozialisieren,
erlebt das Christentum eine Renaissance. Das I-Tüpfelchen wäre dann noch der Kampf
gegen das Böse: korrupte Politiker, eiskalte Wirtschafts-Haie, religiöse Fanatiker.
Ein Fall für die Ritterbünde?
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