(ots) - Im zweiten Jahr in Folge spüren die Führungskräfte in
der Chemie die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise in ihrem
Geldbeutel. Bei den Großfirmen lagen die Bonuszahlungen im Jahr 2010
um 16 Prozent unter Vorjahresniveau. Kleinere Firmen reagierten auf
die Krise vorwiegend mit unterdurchschnittlichen Anpassungen des
Fixgehalts, bis hin zur Nullregulierung.
Das zeigen neueste Zahlen des Verbandes VAA - Führungskräfte
Chemie für das Jahr 2010. Jährlich befragt der Verband seine
Mitglieder zur Einkommenssituation. Er verfügt damit über die
breiteste Datenbasis zur branchenbezogenen Einkommensentwicklung der
Führungskräfte in der Chemischen Industrie in Deutschland.
Das Gesamteinkommen der Führungskräfte in der Chemie ist zwar
leicht gestiegen. Entscheidend ist aber der unterschiedliche Umgang
mit den variablen Bezügen: Während die Großunternehmen aufgrund der
Wirtschafts- und Finanzkrise ihre Bonuszahlungen erneut deutlich
absenkten, reagierten kleinere Unternehmen vorwiegend mit einer
unterdurchschnittliche Anpassung der Fixgehälter - bis hin zur
Nullrunde.
Dazu VAA-Hauptgeschäftsführer Gerhard Kronisch: "Großunternehmen
haben mit ihren variablen Bonussystemen die Möglichkeit, mit
Personalkosten flexibel auf aktuelle, wirtschaftliche Situationen zu
reagieren."
Rainer Nachtrab, Gehaltsexperte im VAA-Vorstand, ergänzt:
"Kleinere und mittlere Unternehmen haben diese Reaktionsmöglichkeit
überwiegend nicht.". Die Kleinen geben plötzlich auftretende
Kriseneffekte unvermittelt über die Stellschraube der Fixgehälter
weiter. Damit nehmen sie langfristig in Kauf, Gehälter unter
Marktniveau zu zahlen. "Das kann sie als Arbeitgeber unattraktiv
machen und Rekrutierungsprobleme bei qualifiziertem Nachwuchs
schaffen.", warnt Nachtrab, hauptberuflich Verfahrensingenieur bei
der BASF SE.
Die Führungskräfte Chemie sind zusammengeschlossen im Verband
angestellter Akademi-ker und leitender Angestellter der chemischen
Industrie (VAA). Der VAA vertritt die Interessen von rund 27.000
Führungskräften aller Berufsgruppen in der chemisch-pharmazeutischen
Industrie und angrenzenden Branchen.
Ansprechpartner für Rückfragen:
Dr. Martin Kraushaar, Leiter Politik & Kommunikation
Tel.: 0221 / 16 00 10. E-Mail: martin.kraushaar(at)vaa.de