(firmenpresse) - Berlin/Frankfurt am Main/Bonn - Der Branche für Informationstechnologie und
Telekommunikation mangelt es an einer verständlichen und einprägsamen Rhetorik der
Technik, bemängelt der Medienphilosoph und Designtheoretiker Norbert Bolz
http://bit.ly/feS86q: „Der berechtigte Stolz deutscher Ingenieure war immer damit
verbunden, zu schweigen. In der kulturellen Diskussion spielen sie keinerlei Rolle."
Ähnliches könne man bei Medizinern feststellen: „Sie kommunizieren gegenüber Laien
völlig unverständlich. Hier liegt das Problem. Die Unterscheidung zwischen Experte und
Laie. Wir alle wechseln ständig unsere Rollen. Wir alle sind in irgendeinem Arbeitsbereich
Experten und in diesem Bereich brauchen wir keine Benutzerfreundlichkeit", erklärt der
Wissenschaftler der Technischen Universität Berlin.
Es wäre lächerlich, jemandem, der einen Computer programmieren kann, irgendwelche
Bildchen anzubieten. Der mache das mit seinem kurzen Programmbefehlen eleganter,
schneller, effektiver und wahrscheinlich auch lustvoller. „Während wir aber gleichzeitig in
fast allen anderen Lebenssituationen Laien sind, also jeder Mensch ist fast immer ein Laie,
nur in seinem eigenen Berufsfeld eben nicht und deshalb denke ich, müsste etwas
erreichbar sein in der Gestaltung der Schnittstelle oder bei der Rhetorik der Technik",
fordert Bolz.
Was Ingenieure von Wittgenstein lernen können
Man müsse deshalb den gleichen Gegenstand mit einer unterschiedlichen logischen Tiefe
behandeln. Bolz plädiert für ein Schnittstellendesign, das nicht nur ordentlich und
übersichtlich ist, sondern beim Benutzer obendrein positive Gefühle weckt. Einen
Orientierungspunkt liefere der Philosoph Ludwig Wittgenstein, bemerkt Anett Dylla vom
Ingenieurbüro Mensch-Marketing-Technik: http://www.mensch-marketing-technik.de/ „Die
Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt." Darin komme all das zum
Ausdruck, worum es hier geht. „Ingenieure leben in einer anderen Welt als Verkäufer und
Konsumenten. Jeder hat seine eigene Welt. Und jeder spricht seine eigene Sprache. Hier
könnte ein neues Berufsbild entstehen für Fachleute, die diese verschiedenen Welten
vereinen", sagt Dylla.
Kommunikation ohne inhaltsleeres Kauderwelsch
Selbst wenn man kein Geschäft mit Massenartikeln macht, sondern ausschließlich
Geschäftskunden anspricht, sollte man das inhaltsleere Kauderwelsch abstellen, fordert
Peter Weilmuenster, Spezialist für Wartung und Reparatur. „In einem kleinen Expertenkreis
kann man ja Fachbegriffe verwenden. Aber warum sollte ich einen Vorstandschef eines
Handelskonzerns mit unsinnigen Vokabeln der Technologieszene belästigen, wenn er an
großen Monitoren für die Werbung in seinen Ladengeschäften interessiert ist. Ich muss
ihm sagen, wie wir die Geräte aufstellen, sie mit Inhalten versorgen und die Wartung
organisieren. Am Schluss fragt er mich noch nach dem Preis", so Weilmuenster,
Vorstandschef von Bitronic in Frankfurt am Main http://www.bitronic.eu/peter-weilmuenster/.
Das Ganze müsse zudem ohne lange und unverständliche Beipackzettel sofort
funktionieren. Auch wenn man neue Produkte oder Dienstleistungen in der
Informationstechnologie und Telekommunikation vorstellt, dürfe das beim Anwender nicht
zur Notwendigkeit eines Nachhilfekurses in Informatik führen.
Erfahrungswelten aus dem Privat- und Berufsleben
Wenn es um das Thema Unified Communications geht, müsse den Geschäftskunden
schon mehr geboten werden als ein Schlagwort, so die Erfahrung von Jürgen Signer,
Geschäftsführer von Aastra in Berlin http://www.aastra.de/cps/rde/xchg/SID-3BD12C61-
D194A498/de-de/hs.xsl/478.htm. „Letztlich geht es um die Übertragung von Sprache, Bild
und Daten über das Internet Protokoll. Über den Computer zu telefonieren und sich mit
dem Telefon im Internet zu bewegen, stellt eingeübte Gewohnheiten in Frage. Beim
Übergang in diese Technologie ist es wichtig, dass wir unseren Kunden den Aufwand für
die Integration abnehmen. Das wichtigste Kriterium unserer Systementwicklungen ist die
Einfachheit der Benutzeroberfläche. Anwender wollen sich aus guten Gründen keine
Gedanken machen über IP-Adressräume, Bandbreiten oder über die Synchronisation von
Protokollen. Das läuft unter der ‚Motorhaube‘ ab", sagt Signer.
Wie die Verschmelzung von Mobilfunk und Festnetztelefonie über die Installation des
Aastra Mobile Clients (AMC) von statten gehe, könne man sehr leicht mit dem Firmenhandy
demonstrieren.  „Es verhält sich wie ein stationäres Endgerät. Interne Teilnehmer werden
einfach über ihre interne Rufnummer erreicht. Niemand muss überlegen, wo sich der
gewünschte Gesprächspartner gerade aufhält oder welche Rufnummer zu wählen ist - es
gibt nur noch eine", erläutert Signer.
Auch das, was sich im Privatleben immer stärker ausbreitet wie der Dienst Skype, könne
man sehr leicht auf die Unternehmenswelt übertragen: „Video- und Web-Konferenzen
werden verstärkt Einzug in unseren Arbeitsalltag halten. Man muss nicht mehr für jedes
Meeting eine Geschäftsreise einplanen und spart Zeit sowie Reisekosten. Ferner gibt es
positive Effekte bei der Zusammenarbeit unterschiedlicher Einheiten im Unternehmen -
neudeutsch als Collaboration bezeichnet. Teams an verschiedenen Standorten sehen den
Bildschirm des anderen und bearbeiten gemeinsam Dokumente. Diese Beispiele sind
wichtig, um Klarheit in die Diskussion um Unified Communications zu bringen", resümiert
der Aastra-Chef.