PresseKat - Der schläft doch in der Kaffeeküche ein“: Die dümmsten Vorurteile gegenüber älteren IT-Profis

Der schläft doch in der Kaffeeküche ein“: Die dümmsten Vorurteile gegenüber älteren IT-Profis

ID: 377652

(firmenpresse) - Düsseldorf/München - Ältere Bewerber bleiben in der IT-Branche meistens auf der Strecke.
Eine vertane Chance für die Unternehmen, sagt Maximilian Nobis vom
Personaldienstleister Harvey Nash http://www.harveynash.com/de/. „Ältere Bewerber
werden oft kritisch beäugt. Sie müssen schon etwas Außergewöhnliches bringen, um eine
Chance zu haben. Leider gibt es zu viele Vorurteile. Die Vorteile dagegen werden kaum
gesehen.“



„Der passt nicht ins Team“



Über die Benachteiligung älterer Bewerber berichtete kürzlich auch die Frankfurter
Allgemeine Zeitung. Sie ließ verschiedene Personalverantwortliche und Wissenschaftler zu
Wort kommen. Der Tenor war eindeutig: „Natürlich haben es ältere Bewerber schwerer“,
wird ein Personalreferent zitiert, der nicht genannt werden möchte. Und Christian Scholz,
Inhaber des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre an der Universität des Saarlandes
http://www.uni-saarland.de/?id=2123 sagt: „Man weiß schon, dass da etwas dran sein
könnte. Aber man will nicht so genau hinsehen.“ Aktuelle Studien gibt es laut FAZ nicht –
wohl auch, weil viele Unternehmen Konsequenzen fürchten. In Bewerbungsgesprächen
wird das Thema bewusst nicht angesprochen: Laut dem Allgemeinen
Gleichbehandlungsgesetz, auch Anti-Diskriminierungsgesetz genannt, darf das Alter keine
Rolle spielen. Sonst kann der Bewerber klagen. Ein Tabu – und doch ein Thema, das viele
betrifft.



Die Älteren schaffen es oft nicht einmal bis zum Bewerbungsgespräch. Sie werden
aufgrund von Vorurteilen aussortiert: „Der passt nicht ins Team“ heiße es dann, berichtet
Nobis. Gemeint ist: Der jeweilige Chef – selbst Mitte 30 – will keinen Mitarbeiter, der mehr
Erfahrung hat, ihn womöglich nicht akzeptiert und damit nicht steuerbar ist. „Ein älterer
Mitarbeiter hat größere Auswirkungen auf ein Team als eine Nachwuchskraft. Er findet




schneller Gehör und ist in der Regel sehr präsent“, sagt der IT-Personalexperte. Natürlich
sei es eine berechtigte Frage, wie gut sich ein Bewerber integrieren kann. „Aber das ist
letztlich nicht vom Alter abhängig, sondern vom Charakter“, so Nobis.



Die Folgen des Jugendwahns – Stellen müssen ständig neu besetzt werden



Auch die Leistungsfähigkeit wird immer wieder angezweifelt: „Die schlafen doch auf dem
Weg vom Schreibtisch zur Kaffeeküche ein“, sagt ein Personalverantwortlicher, der älteren
Bewerbern kritisch gegenüber steht und weiß, dass er nicht der einzige ist, der so denkt.
Doch der Jugendwahn lässt manche Unternehmen in eine dauerhafte Personalkrise
schlittern. „Viele Unternehmen leiden unter einer hohen Mitarbeiterfluktuation. Junge
Bewerber im besten Karriere-Alter bleiben oft nur ein bis drei Jahre. Ältere Semester haben
dagegen seltener solche Ambitionen. Sie möchten eine interessante Aufgabe haben und
in der Firma bis zum Ruhestand arbeiten, also noch zehn bis 15 Jahre“, sagt Nobis. Ein
Detail, das besonders ins Auge springt, wenn man sich die Wechselabsichten der IT-
Führungskräfte anschaut: Rund 80 Prozent wollen in naher Zukunft die Stelle wechseln,
wie bei der diesjährigen CIO Survey von Harvey Nash ermittelt wurde
http://www.harveynash.com/ciosurvey/. Die hohe Fluktuation zieht sich durch alle
Hierarchie-Ebenen. Einige Unternehmen reagieren bereits: Erst kürzlich sei er von einem
Unternehmen angesprochen worden, dass ausdrücklich nach einem älteren Mitarbeiter
Ausschau hält, sagt Nobis. Zuvor musste der dortige Chef eine Stelle in fünf Jahren drei
Mal neu besetzen. Ältere IT-Experten könnten auch Stabilität und Ruhe in ein Team
bringen – sie haben weniger zu verlieren und mehr Lebenserfahrung.



Der finanzielle Spagat der Älteren



Die Älteren kämpfen aber nicht nur gegen Vorurteile, sondern stecken auch in einer
finanziellen Zwickmühle. Durch ihre oft jahrzehntelange Erfahrung haben sie ein hohes
Gehalt, das ihnen manche Stelle verbaut. Passen sie ihre Gehaltsforderungen an, können
sie zwar mit Jüngeren mithalten – zugleich stellt sich manch ein Personaler die Frage, ob
mit dem Kandidaten etwas nicht stimmt. Außerdem müssen die „alten Eisen“ ebenso
kritisch gegenüber sich selbst sein, betont Nobis – fernab der geforderten Qualifikation.
Wer beratungsresistent sei, oder im Bewerbungsgespräch altväterlich über alles
hinweggehe und neue Methoden als alten Wein in neuen Schläuchen abtue, habe es
natürlich schwer. „Aber Bewerber, die es aufgrund ihres Charakters schwierig haben, gibt
es eben in jedem Alter.“

Weitere Infos zu dieser Pressemeldung:

Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  „Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt“: Technik ohne Beipackzettel – Ingenieure und die Kunst der Rhetorik SyroCon Consulting GmbH jetzt ISO-zertifiziert: Qualitätssiegel für IT-Dienstleistungsunternehmen in Eschborn
Bereitgestellt von Benutzer: cklemp
Datum: 30.03.2011 - 21:12 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 377652
Anzahl Zeichen: 5001

Kontakt-Informationen:

Kategorie:

IT & Hardware & Software & TK


Meldungsart: Produktinformation
Versandart: Veröffentlichung

Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Der schläft doch in der Kaffeeküche ein“: Die dümmsten Vorurteile gegenüber älteren IT-Profis "
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

NeueNachricht (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von NeueNachricht