Wald-Michelbach — Vom 20. bis 22. Mai 2011 laden das Verzeihen, Versöhnen und neue Nähe sind die Themen bei der 4. Paarakademie im Mai 2011
Odenwald-Institut der Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie und die Deutsche Gesellschaft für Integrative Paartherapie und Paarsynthese e.V. (GIPP) zur vierten Paarakademie zur Paarsynthese auf die Tromm in Südhessen. Die Tagung mit dem Titel „Das Verzeihen in der Liebe – Wie Paare neue Nähe finden“ spricht inhaltlich sowohl Fachleute als auch interessierte Paare und Einzelpersonen an. Wie bei jeder Tagung wird am Samstagabend ein Fest gefeiert – diesmal unter dem Motto „Schöpfungskraft der Liebe“.
(firmenpresse) - Was tun, wenn sich liebevolles partnerschaftliches Miteinander in krisenhaftes Gegeneinander verwandelt? Wenn sich Konflikte zu scheinbar unüberwindbaren Hindernissen auftürmen? Nach eskalierenden Streitigkeiten wieder einen Weg zueinander zu finden setzt eine Fähigkeit voraus, die vielen Menschen schwer fällt: Die Fähigkeit des Verzeihens. Während der drei Tage beschäftigen sich die Teilnehmenden mit dem Verzeihen unter verschiedensten Aspekten. „Gelingt dies, öffnet sich ein neuer Weg zueinander – verbunden mit der Erfahrung einer tiefen Einsicht und Reife für den weiteren gemeinsamen Lebensweg“, sagt die verantwortliche Kursleiterin Barbara Röser. Sie leitet gemeinsam mit Udo Röser seit Jahren Aus- und Weiterbildungen für Paare und Paartherapeuten. Beide haben die bisherigen Paarakademien gemeinsam mit Michael Cöllen und Ulla Holm von GIPP gestaltet.
Michael Cöllen entwickelte vor rund 30 Jahren das paartherapeutische Verfahren der Paarsynthese. Seitdem lehrt er und mittlerweile weitere Kursleitende dieses am Odenwald-Institut. Grundlage für die Vorträge und Workshops im Mai ist Cöllens 2009 erschienenes Buch mit dem gleichnamigen Titel „Das Verzeihen in der Liebe – Wie Paare neue Nähe finden.“
Die Paarsynthese setzt sich ausführlich mit der Konfliktdynamik in Paarbeziehungen auseinander, die das Verzeihen so schwer machen. Dem scheinbar Unverzeihlichen liegen nach dem Verständnis der Paarsynthese Kränkungen und seelische Verletzungen zu Grunde, deren Überwindung jeden Einzelnen und das Paar in seiner Entwicklungsfähigkeit herausfordern. Dies erfordert nach Cöllen Selbstkritik, Lernbereitschaft, Einsicht und Einfühlung als wesentliche Voraussetzungen. Die Paare erfahren und lernen, sich diese beziehungsstiftenden Eigenschaften zu erarbeiten. Auf der Tagung wollen die Verantwortlichen Erkenntnisse und Neuerungen aus dem Erfahrungsschatz der Paarsynthese mit den Teilnehmenden lebendig umsetzen.
Alle Referentinnen und Referenten arbeiten seit Jahren mit Paaren in unterschiedlichen therapeutischen, pädagogischen und klinischen Arbeitsfeldern. Sie machen ihre Erfahrungen unter verschiedensten Aspekten für die Teilnehmenden in Vorträgen und Workshops nutzbar. Bevor zum Abschluss Dr. Joachim Heil vom Philosophischen Seminar der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz philosophische Aspekte in die Tagung einbringt fragt die bildungsverantwortliche Institutsleiterin Dr. Sigrid Goder-Fahlbusch nach den Dimensionen des Verzeihens in der Welt, in der wir leben wollen.
Informationen können beim Odenwald-Institut unter Telefon 06207 605-0 oder im Internet unter www.odenwaldinstitut.de sowie unter www.paarsynthese.de abgerufen werden.
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Referenten und Tagungsthemen:
Barbara Röser, Udo Röser:
Das Verzeihen in der Liebe – Wie Paare neue Nähe finden
Dagmar Niehaus, Martin Campen:
Zur Psychologie des Verzeihens
Ulrike Anders, Christoph Anders:
Zwischen Verzeihen und Selbstachtung – Im Strudel seelischer Grenzen
Petra Loy, Guido Loy:
Der Weg des Verzeihens in der Liebe
Dr. Sigrid Goder-Fahlbusch:
Dimensionen des Verzeihens – In welcher Welt wollen wir leben?
Dr. Joachim Heil:
Liebe kann nicht geboten werden – Philosophische Überlegungen zur ethischen Bedeutung
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Foto: Odenwald-Institut.
Barbara Röser und Udo Röser (links und rechts außen) leiten die Paarakademie. Sie waren bereits für die 2. Paarakademie im Odenwald-Institut 2007 verantwortlich, gemeinsam mit Michael Cöllen (2. v. rechts), der die Paarsynthese entwickelte und mit Ulla Holm (2. v. links), die GIPP leitet.
GIPP –
Deutsche Gesellschaft fĂĽr Integrative Paartherapie und Paarsynthese e.V.
Die GIPP ist Dachverband für alle Aktivitäten im Rahmen des Verfahrens der Paarsynthese. Sie organisiert und trägt psychologische, pädagogische und erwachsenbildnerische Arbeit. Es werden insbesondere Paartherapien, Paarseminare, Vorträge und Tagungen angeboten. Zudem können Menschen in Sozialberufen eine eigenständige Fort- und Weiterbildung zum Paartherapeuten im Verfahren der Paarsynthese absolvieren.
GIPP fördert insbesondere Maßnahmen, die zu einem friedfertigen und partnerschaftlichen Umgang in Ehe, Partnerschaft und anderen menschlichen Beziehungen befähigen. Das der Paarsynthese zugrunde liegende „Lernmodell Liebe“ soll auch in den gesellschaftlichen und politischen Raum wirken und zu einer Versöhnung der Geschlechter auch in der Gesellschaft beitragen.
Das Odenwald-Institut (OI)
Das 1978 von Mary Anne und Karl Kübel gegründete Odenwald-Institut der Karl-Kübel-Stiftung für Kind und Familie führt werteorientierte Seminare, Aus- und Weiterbildungen sowie Fachtagungen mit international anerkannten Fachleuten und Konzepten durch. Schwerpunkte sind Beruf, Kommunikation, persönliche Entwicklung für Fach- und Führungskräfte, Paare, Familien, Kinder und Jugendliche. Es zählt mit 450 Seminaren und rund 6.000 Teilnehmenden im Jahr, mit etwa 250 Kursleitenden, fünf Tagungshäusern und Buchhandlung zu den größeren Bildungseinrichtungen in Deutschland. Das als gemeinnützig anerkannte Institut ist Kooperationspartner des Landes Hessen beim Bildungs- und Erziehungsplan (BEP), in der Fortbildung von Lehrern und Schulleitern sowie Kooperationspartner des Kreises Bergstraße in der Jugendbildung. Seit 2010 bietet es als Kooperationspartner der „Aktion Starke Weggefährten“ Kurse für ehrenamtliche Sterbebegleiter.