(ots) - Damit würde der EU-Rettungsfonds mit seinen 750
Milliarden Euro nicht ausreichen
Hamburg, 18. April 2011 - Der Krisenfonds der europäischen
Währungsunion würde nicht ausreichen, wenn nach dem Hilfe-Ersuchen
von Griechenland, Irland und Portugal auch noch Spanien den
EU-Rettungsschirm benötigen würde. Wie das Wirtschaftsmagazin
'Capital' (Ausgabe 5/2011, EVT 20. April) im Rahmen eines Stresstests
anhand von Daten von Bloomberg, Standard & Poors (S&P) und des IWF
berechnete, würde der Finanzbedarf zur Rettung aller vier Länder im
Zeitraum 2011 bis 2013 auf 881 Milliarden Euro ansteigen. Diese Summe
läge damit deutlich über dem Rettungsschirm von EU und IWF mit seinem
aktuellen Volumen von 750 Milliarden Euro.
Spanien allein bräuchte laut 'Capital' 496 Milliarden Euro, um
seinen Finanzbedarf bis 2013 zu decken, hinzu kommen 385 Milliarden
Euro für Griechenland, Irland und Portugal. Jeder weitere Schock, wie
etwa eine neuerlicher Vertrauensverlust oder ein zusätzlicher
Zinsaufschlag für Staatsanleihen und Schuldverschreibungen der
Krisenstaaten, ließe den Finanzbedarf im 'Capital'-Stresstest für
alle Euro-Länder auf bis zu 1.400 Milliarden Euro steigen.
In diesem Fall müssten die Regierungen einer Reihe von Banken
weitere Mittel zuschießen, um die Geldhäuser vor der Pleite zu
bewahren. Auch zwei deutsche Banken bräuchten laut S&P dann neues
Kapital in Höhe von acht Milliarden Euro. Insgesamt dürften die
Kapitalspritzen zwischen 200 und 250 Milliarden Euro liegen, schätzt
S&P. Dies entspricht gut zwei Prozent der Wirtschaftsleistung in
Westeuropa. Die Kosten der Bankenrettung entsprächen etwa dem, was
auf die Institute und die Staaten auch bei einem echten
Schuldenschnitt zukommen würde.
Pressekontakt:
Grit Beecken, G+J Wirtschaftsmedien
Tel. 069/15 30 97-728, E-Mail: beecken.grit(at)guj.de
www.capital.de