(ots) - Kein Freiraum für Raser
Wer Auto fahren möchte, für den hört die Pennälerzeit nie auf.
Klar, zuerst geht es in die Fahrschule. Nur wer hier aufpasst, erhält
mit dem Führerschein die Versetzung hinter das Lenkrad. Dort erst
einmal Platz genommen, droht bei Vergessen oder Missachtung des
Gelernten der Eintrag ins Klassenbuch, sprich ins
Verkehrszentralregister. Das tut nicht weh und hat entgegen der
Absicht zunächst einmal wenig abschreckende Wirkung - insofern sich
die Ordnungswidrigkeiten und Straftaten auf der Straße nicht häufen.
Empfindlicher werden Verkehrssünder durch Geldstrafen und
Fahrverbote getroffen. Und das ist auch gut so, weil die Folgen
einzelner Fehltritte dadurch zeitnah zu spüren sind. Deshalb wäre es
sinnvoll, die direkten Konsequenzen für Wiederholungstäter weiter zu
verschärfen, damit diese ihr Fahrverhalten ändern, bevor das
Punktekonto überquillt und damit der endgültige Rausschmiss aus der
Klasse der Autofahrer fällig wird.
Doch selbst mit härteren Strafen werden nicht aus allen
notorischen Verkehrsgefährdern Musterschüler. Wer sich nicht brav
verhält, darf auch nicht entsprechend behandelt werden. Erwägungen im
Verkehrsministerium, die Grenze für den Führerscheinverlust von 18
auf 20 Punkte zu erhöhen oder Zähler schneller zu erlassen, zielen
deshalb in die falsche Richtung. Das würde Rasern und Dränglern nur
zusätzlichen Freiraum ermöglichen und vom Lernziel ablenken.
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