(ots) - Wien - Rouven Schellenberger, Chefredakteur der
"Frankfurter Rundschau", ließ am letzten Tag des European Newspaper
Congresses in Wien keinen Zweifel daran, dass Tabloids die
Gestaltungsmöglichkeiten der Zeitung beträchtlich erweitern. Drei
Formen haben sich laut Schellenberger auf dem iPad durchgesetzt: eine
internetnahe Gestaltung, eine printnahe (z.B. "taz" und "Spiegel")
sowie die Besetzung des iPads durch Magazine. "Wir fragten uns: Was
würden wir als Leser gern auf dem iPad der ,Frankfurter Rundschau´
lesen?"
Auch lange Texte werden digital konsumiert, wenn sie gut sind und
außergewöhnlich präsentiert werden. "Die Leser wollen Texte nicht nur
lesen, sondern erleben und spüren." Alle Angebote sollen auch offline
genutzt werden können. Das geschlossene System ermögliche Leseruhe,
vor allem auch am Wochenende. Multimedialität wird dort gewählt, wo
sie sinnvoll ist. Zwei bis drei Videos kommen pro Ausgabe hinein. In
der Wissenschaft ließ die "Frankfurter Rundschau" den Frosch, der
beschrieben wurde, auch quaken. Bilder sind auf dem iPad keine
Platzverschwendung mehr, man kann sie ganz groß machen oder auch als
Serie anbieten - ein großer Vorteil. Wesentlich sind interaktive
Elemente.
Der Anstieg bei den Abo-Zahlen der Zeitung war dank iPad spürbar.
Ohne Zeitung kostet ein Monatspaket auf dem iPad 17,99 EUR,
Zeitungsabonnenten zahlen nur einen kleinen Aufpreis. Die Reaktionen
der Leser waren laut Schellenberger positiv.
Chefredakteur Ricardo Miguel Oliveira stellte den Teilnehmern des
European Newspaper Congresses die portugiesische Zeitung "Diário de
NotÃcias" vor, die zu Europas lokaler Tageszeitung des Jahres gewählt
worden war. Er erläuterte, woher sein Team die ständig sprudelnden
Ideen schöpfe, wie er Routine in der Redaktion vermeidet und sein
kleines Team täglich zu neuen Ideen anspornt.
Chefredakteur Richard Walker vom "Sunday Herald" (Schottland),
Preisträger des European Newspaper Awards in der Kategorie
"Wochenzeitung", schilderte die schwierige, mit einem Erneuerungs-
und Sparprogramm verbundene Reformphase von der ursprünglichen
Wochenzeitung zum 92-seitigen Magazin. Und weiß nach deren Abschluss
gewiss: "Wir sind entschlossen, den besten Journalismus in Schottland
aufrecht zu erhalten."
Anci Holm, Leiterin der Abteilung Infografik beim "Svenska
Dagbladet" (Schweden), bot einen Crash-Kurs über die Anwendung von
Infografiken in der Zeitung. Dabei gab sie dem Publikum einen
Einblick in die innovative Arbeit ihrer Infografik-Redaktion, deren
Arbeit weltweit zu besten gezählt wird.
Veranstalter des European Newspaper Congress sind der
Medienfachverlag Oberauer und der deutsche Zeitungsdesigner Norbert
Küpper. Mitveranstalter ist die Stadt Wien. Unterstützt wird der
Kongress von der der Tageszeitung "Die Presse", von Japan Tabacco
International (JTI), der Bank Austria und der Vienna Insurance Group.
Pressekontakt:
Johann Oberauer, 0043/664/2216643