(ots) -
Sperrfrist: 07.05.2011 11:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.
Die katholische und evangelische Kirche haben auf die Bedeutung
von ehrenamtlichem Engagement für die Gesellschaft hingewiesen. Der
Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert
Zollitsch, sagte beim ökumenischen Gottesdienst zur Eröffnung der
gemeinsamen "Woche für das Leben" am Samstag in Berlin, das
diesjährige Motto "Einsatz mit Gewinn" solle den Gedanken stark
machen, "dass trotz aller notwendigen und in unserem Land auch
weitgehend gut funktionierenden, professionellen Sozialsysteme der
Einsatz und das Engagement von Menschen darüber hinaus notwendig
sind, um ein Miteinander human zu gestalten." Ehrenamtliches
Engagement sei für beide Seiten ein Gewinn: "Für diejenigen, die aus
welchen Gründen auch immer, nicht von den professionellen
Sozialstrukturen erfasst werden oder, wo diese nicht ausreichen, mehr
Hilfe brauchen. Und es ist ein Gewinn für die Menschen, die sich
kümmern." Soziale Netze in Nachbarschaften, Vereinen und Verbänden,
Schulen, Pfarr- und Kirchengemeinden hielten die Gesellschaft
zusammen. Der Einsatz für Menschen in Not und sozialer Isolation sei
ein christlicher Auftrag.
Präses Nikolaus Schneider, Vorsitzender des Rates der
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), betonte: "Wer anderen
hilft, Lasten zu tragen, lernt viel über das eigene Menschsein."
Gerade ehrenamtlich Tätige berichteten immer wieder über diese
Erfahrung. "Jeder und jede, die sich sozial engagieren und dabei für
ein Stück Weg in den Schuhen des anderen gehen, verändern auch den
eigenen Blick auf die Welt." Auch die eigenen Lasten gerieten so in
ein neues Licht. Der Blick auf den Kreuzweg Jesu zeige: "Jesus
wusste, was es heißt, niedergedrückt zu werden und zu zerbrechen."
Jesus nachzufolgen, heiße deshalb auch, "sich mit den Zumutungen des
Lebens auseinanderzusetzen und nicht vor ihnen zu fliehen. Es
miteinander und mit uns selbst auszuhalten. Andere nicht zu beschämen
und herauszufordern, aber auch nicht zu beneiden, sondern die eigenen
Lasten anzunehmen und Leiden mit anderen zu teilen." Dies sei ein
"theologischer und ein therapeutischer Prozess". Auf diesem Weg, so
Schneider weiter, "können wir lernen, Gott zu finden, zu uns selbst
und zueinander zu finden. Menschlich zu werden und zugleich Erben des
Reiches Gottes."
Seit mehr als 20 Jahren engagieren sich die Deutsche
Bischofskonferenz und die Evangelische Kirche in Deutschland in jedem
Frühjahr mit der "Woche für das Leben" für den Wert und die Würde des
menschlichen Lebens und für seinen Schutz in allen Lebensphasen. Mit
dem Jahr 2011 beginnt ein neuer Dreijahreszyklus unter dem Thema:
"Engagiert für das Leben".
Hannover, 6. Mai 2011
Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick
Pressekontakt:
Evangelische Kirche in Deutschland
Reinhard Mawick
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: reinhard.mawick(at)ekd.de