PresseKat - M. Papapol: Arabische Revolution und Antijudaismus – existenzielle Bedrohung von Israel?

M. Papapol: Arabische Revolution und Antijudaismus – existenzielle Bedrohung von Israel?

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(firmenpresse) - Seit Monaten findet in den arabischen Ländern eine revolutionäre Umwälzung statt. In welche Richtung sich die einzelnen Bewegungen in der Zukunft entwickeln werden, können politische Beobachter derzeit nicht einschätzen. Aus der Sicht einer politischen Strukturationstheorie könnte man heute schon einige klare Konturen der Entwicklung prognostizieren.

An die Stelle des politischen Vakuums, das die weggejagten Diktatoren hinterlassen, wird die islamische Religion in ihren verschiedenen Formen treten, um ein neues Wir-Gefühl in der arabischen Welt zu realisieren. Vor diesem Hintergrund ist anzunehmen, dass sich bei der Rolle der Frau im Wesentlichen nicht viel ändern wird, die Männer dürften ihre patriarchalische Rolle behalten. Eine westliche Demokratie, wie von vielen im Westen gewünscht, wird sicher nicht realisiert werden können.

Die alten Allianzen des Westens, die ja teilweise auch mit den Diktatoren(!) gebildet wurden, bedürfen einer Neuorientierung. Es ist nicht auszuschließen, dass die arabische Welt die Rolle der ehemaligen sozialistischen Länder übernimmt und sich damit eine dualistische Opposition zur westlichen Welt neu aufbauen wird.

Es ist schon heute zu bedenken, ja sogar zu befürchten, dass die neuen Verbrüderungsstrategien und das Wir-Gefühl der arabischen Völker, dass gleichzeitig zu einer Einschmelzung der Individualität führt, eine Verstärkung des Antijudaismus mit sich bringen werden.
Die Einschätzung der Zukunft der arabischen Revolution durch die deutsche Bundeskanzlerin (Vergleiche mit den Umwälzungen in der DDR) ist jedoch sicherlich falsch.

Die Reaktionen Israels auf die zunehmende existenzielle Bedrohung des Landes werden nicht zuletzt davon abhängen, mit welcher Sensibilität der Westen die schwierige politische Position Israels anerkennt. Die von Frau Merkel zuletzt an Israel geübten Kritiken zeugen eher von einer „Teflon“-Freundschaft und sind in dieser Lage genauso wenig hilfreich, wie die Positionierung von Barack Obama, der noch amerikanischer Präsident ist, zu den Problemen Israels.





Martin Papapol schrieb: „Der digitale Kapitalismus“, Norderstedt, 2005
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Datum: 10.05.2011 - 07:51 Uhr
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