(ots) - Die Ingenieurlücke als Differenz aus offenen
Stellen und Arbeitslosen hat im April 2011 einen historischen
Höchststand erreicht. 68.700 Stellen konnten laut dem aktuellen
VDI-/IW-Ingenieurmonitor nicht besetzt werden - so viele wie noch nie
seit Beginn der Berechnungen im August 2000.
Die Zahl der offenen Stellen lag bei 90.400 und erreichte damit
den höchsten Wert seit zehn Jahren. Die starke Nachfrage nach
Ingenieuren übertrifft den Vorjahresmonat um fast 60 Prozent. Die
Arbeitslosigkeit sank erneut auf nunmehr rund 22.300 Personen.
"Der Ingenieurmangel ist ein ernstzunehmendes Problem. Die
Situation spitzt sich bereits seit Monaten zu. Der VDI fordert
Unternehmen, Verbände und Politik daher auf, eine bundeseinheitliche
Bildungsstrategie zu entwickeln. Teil dieser sollte vor allem
verbindlicher Technikunterricht sein. Wenn wir jetzt nicht handeln,
schadet der Ingenieurmangel der deutschen Wirtschaft", so
VDI-Direktor Dr. Willi Fuchs. Bereits im Jahr 2010 betrug der
Wertschöpfungsverlust der deutschen Wirtschaft 3,3 Milliarden Euro.
Der Mangel trifft vor allem Unternehmen im Maschinen- und
Fahrzeugbau. Hier fehlten 29.200 Ingenieure. Betroffen sind auch die
Elektroingenieure mit 16.400 sowie die Bauingenieure mit 8.500
Personen. Regional betrachtet ist die Lücke in Baden-Württemberg am
größten, wo 19.000 Stellen nicht besetzt werden konnten. In Bayern
fehlten 12.100 und in Nordrhein-Westfalen 11.800 Ingenieure.
Anpassung der Arbeitsmarktdaten: Neuer Ingenieurmonitor ab August
2011
Zum Berichtsmonat Mai 2011 stellt die Bundesagentur für Arbeit die
Arbeitsmarktdaten zu offenen Stellen und Arbeitslosen auf eine neue
Klassifikation der Berufe (KldB 2010) um. Der
VDI-/IW-Ingenieurmonitor wird in Folge dieser Umstellung entsprechend
angepasst. Die Berichterstattung des Ingenieurarbeitsmarkts setzt
daher zunächst für voraussichtlich zwei Monate aus und wird
anschließend in aktualisierter Form wie gewohnt im monatlichen
Rhythmus erfolgen.
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