(ots) - Sie sind ein uraltes Volk aber ihre Probleme sind
hochaktuell: die Roma in Europa. Ihre Heldenmärchen, in ihrer Sprache
Rom "Paramisa", schildern eine Welt, die es schon sehr lange nicht
mehr gibt. Das Märchen von der friedlichen Integration bleibt oft ein
Traum. In den Mitgliedsstaaten der EU leben über zehn Millionen Sinti
und Roma, sie sind die größte ethnische Minderheit. Zahlenmäßig sind
es meist so viele, dass man kaum noch von einer Minderheit sprechen
kann.
Die ungarischen Zigeunerkapellen, einst ein kulturelles
Aushängeschild, sterben aus, ein Symptom. Die soziale Ausgrenzung
lässt die Roma-Kultur insgesamt versiegen. Gerade haben sich die
EU-Länder auf eine gemeinsame Roma-Strategie geeinigt. Federführend
dabei ist Ungarn mit seinen 500.000 Roma. In Bulgarien ist die
Integration weitgehend gescheitert. Ins Kosovo werden immer mehr Roma
abgeschoben, die sich während des Kosovo-Krieges ins Ausland gerettet
hatten. Dort steht ihnen das soziale Aus bevor, keine gute Grundlage
für ein Leben in Legalität. Kriminalität ist oft ein Problem. In
Rumänien sieht die Regierung tatenlos zu, wie Roma ins Ausland gehen,
umgehend abgeschoben werden und gleich wieder gehen - ein
Sicherheitsproblem.
Bei der Problematik der Migration stellt sich gleichzeitig die
Frage an die europäischen Länder, was sie selber zur Integration
beitragen. Eine Momentaufnahme, die auch Deutschland betrifft.
Roma und Sinti wurden zwischen 800 und 1000 n. Chr. durch
einströmende arabische Volksstämme zur Auswanderung aus Indien
gezwungen. Sie ließen sich überwiegend auf dem Balkan und in
Osteuropa nieder. Viele mussten während regelrechter Pogrome
weiterziehen z.B. nach Deutschland. Oft sind sie noch heute von
offenem Hass begleitet. Ein Volk ohne Land.
Film von Thomas Morawski, ARD- Studio Wien, PHOENIX 2011
Wiederholungen: Montag; 30. 5. 2011 um 18.30 Uhr, Samstag, 4. 6.
2011 um 19.15 Uhr, Sonntag, 5.6. 2011 um 6.45 Uhr, Samstag, 11. 6.
9.30 Uhr
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