(ots) - Am 29. Mai 2011 zeichnet EuroNatur das
malerische Eskikaraagac in der Türkei als elftes Europäisches
Storchendorf aus. Damit würdigt die Naturschutzstiftung den
beispielhaften Einsatz des Dorfes für den Schutz der Weißstörche und
der artenreichen Kulturlandschaft am Uluabat-See. "Mit seinen
Aktivitäten fördert das Dorf nicht nur die lokalen Brutbestände,
sondern schützt auch die in Deutschland brütenden Störche", sagt
EuroNatur-Geschäftsführer Gabriel Schwaderer. Denn diese ziehen wie
die meisten europäischen Störche nach Osten über den Balkan und den
Bosporus in ihre Winterquartiere nach Afrika. Die Feuchtwiesen am
Uluabat-See bieten den eleganten Vögeln einen sicheren Rastplatz mit
ausreichend Nahrung, um neue Energie für den anstrengenden Weiterflug
zu tanken.
Als international bedeutsames Feuchtgebiet steht die Region am
Uluabat-See gemäß der Ramsar-Konvention unter Schutz. Eskikaraagac
ist Mitglied der lokalen Kommission für das Ramsar-Gebiet und setzt
sich in dieser Funktion seit vielen Jahren für den Schutz der Störche
ein. So fördert das Dorf die extensive Beweidung der artenreichen
Wiesen und Weiden rund um den Uluabat-See, um die wertvollen
Nahrungsgründe der Störche zu erhalten und zu verbessern. Vorbildlich
sind auch die Aktivitäten, um den Tod der Großvögel durch Stromschlag
zu verhindern. Auf Druck der Storchenschützer haben die
Energieversorger den gefährlichsten Teil einer Freileitung durch
Erdkabel ersetzt, für Vögel gefährliche Strommasten durch das
Anbringen von Schutzhauben entschärft und Freileitungen auf den
Flugschneisen der Störche mit Flaggen sichtbar gemacht. Außerdem
wurden Kunsthorste errichtet, um Meister Adebar den Nestbau zu
erleichtern. Mit Erfolg: Seither blieb die Storchenpopulation stabil.
Die Auszeichnung erfolgt im Rahmen der 8. Jahrestagung der
Europäischen Storchendörfer, die vom 28. bis 29. Mai in Eskikaraagac
stattfindet. 40 Teilnehmer aus acht Ländern haben ihr Kommen
zugesagt. Neben der Tagung richtet Eskikaraagac ein großes
Storchenfest mit reichhaltigem Kulturprogramm und vielen Aktivitäten
aus, bei dem die Einwohner zusammen mit den Teilnehmern der Tagung
"ihre" Störche feiern. "Durch seine landschaftliche Vielfalt und die
große Anzahl an Vogelarten ist das Gebiet um den Uluabat-See ein
Geheimtipp für Natur- und Vogelliebhaber. Gerade der Naturtourismus
bietet für solche Regionen große Chancen", ist
EuroNatur-Projektleiter Dr. Martin Schneider-Jacoby überzeugt. "So
fördert Eskikaraagac mit dem Erhalt der einzigartigen Natur- und
Kulturlandschaft der Region nicht nur den Artenschutz, sondern
eröffnet auch den Menschen vor Ort neue wirtschaftliche
Perspektiven."
Hintergrundinformationen:
- zu den Europäischen Storchendörfern:
www.euronatur.org/Europaeische-Storchendoerfer.1157.0.html
- zur offiziellen Webseite der Ramsar-Konvention: www.ramsar.org
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