(ots) - In Deutschland werden Streubombenbestände
vernichtet, Handel und Produktion sind verboten - aber immer noch
verdienen deutsche Geldinstitute am Geschäft mit den grausamen
Waffen. Anlässlich des heutigen internationalen Aktionstages für ein
Ende der Finanzierung von Streubombenherstellern fordert Handicap
International ein gesetzliches Verbot von "explosiven Investitionen".
Im letzten Sommer ist der weltweite Vertrag über ein Verbot von
Streubomben in Kraft getreten. Doch in Ländern wie USA, China oder
Südkorea, die dem Verbotsvertrag noch nicht beigetreten sind, werden
diese Waffen weiterhin hergestellt, finanziert unter anderem von
deutschen Geldinstituten.
Zum heutigen Aktionstag wird in Brüssel von Pax Christi und
anderen Organisationen der internationalen Kampagne gegen Streubomben
(CMC) ein aktuell recherchierter Bericht "Weltweite Investitionen in
Streumunition" vorgestellt. Er nennt unter anderem deutsche Banken
als Investoren, die Produzenten dieser Waffen finanzieren, allen
voran die Deutsche Bank. Bei anderen Geldinstituten, wie der
Commerzbank oder der West LB, stellt der Bericht fest, dass sie auf
die öffentliche Kritik des NGO-Bündnisses Facing Finance bereits
reagiert haben und Regelungen entwickeln, um solche Finanzierungen
auszuschließen.
"Weil wir in unseren weltweiten Projekten seit vielen Jahren die
Opfer von Streubomben unterstützen, wissen wir, dass nur ein
endgültiges Aus für diese grausamen Waffen das Problem langfristig
lösen kann", betont François De Keersmaeker, Geschäftsführer von
Handicap International. Die Organisation engagiert sich z.B. in Laos
und Afghanistan für die Opfer von Streubomben und die Räumung der
gefähr-lichen Blindgänger. "Diejenigen, die diese Waffen immer noch
produzieren, dürfen nicht auch noch durch Banken und Versicherungen
finanziell unterstützt werden!"
In Nürnberg und Schwäbisch Gmünd am 25. Mai sowie in München am
26. Mai informieren Handicap International und Partnergruppen in der
Nähe von Filialen der Deutschen Bank über die explosiven
Investitionen. Bei den Aktionen (und auf der Kampagnen-Website
www.streubomben.de) haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit,
Stellung zu beziehen und bei ihren Banken zu protestieren sowie
deutsche Parlamentarier dazu aufzufordern, die Finanzierung von
Streubombenproduzenten zu verbieten.
Länder wie Belgien und Luxemburg haben bereits Investitionsverbote
erlassen, und auch im Bundestag wird derzeit über ein solches Gesetz
diskutiert. "Wenn das deutsche Parlament das Verbot von Streubomben
wirklich ernst nimmt - und davon gehen wir aus - ist die logische
Konsequenz, dass neben Einsatz, Lagerung, Produktion und Verkauf von
Streubomben auch die Investitionen endlich verboten werden!" fordert
Eva Maria Fischer, Kampagnensprecherin von Handicap International.
Pressekontakt:
Dr. Eva Maria Fischer, Handicap International, 089-54 76 06-13,
0176-99 28 41 35, www.streubomben.de ,
www.handicap-international.de , www.landmine.de