(ots) - Die Ausgrenzung von infizierten
Drogenabhängigen trägt maßgeblich zur rasanten Ausbreitung von Aids
in Osteuropa bei. Darauf weist Caritas international, das Hilfswerk
der deutschen Caritas, anlässlich der europäischen HIV-Konferenz hin,
die vom 25.-27. Mai in Tallinn von der Weltgesundheitsorganisation,
den Vereinten Nationen und der Europäischen Union veranstaltet wird.
Caritas international fordert ein Ende der Ausgrenzungspolitik in
Osteuropa und volle Menschenrechte auch für Drogennutzer.
In nur 15 Jahren stieg die geschätzte Zahl der HIV-Infizierten in
Osteuropa von wenigen tausend auf über anderthalb Millionen. Die
extrem schnelle Ausbreitung der Epidemie ist vor allem auf den
starken Anstieg des Drogenkonsums und die Verwendung nicht steriler
Spritzen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion zurückzuführen. In
Russland wird die Zahl der Drogennutzer auf 1,5 bis über 4 Millionen
geschätzt; in einigen Städten sind davon 30-50 Prozent HIV-positiv.
Die Stigmatisierung, Schikanierung und Kriminalisierung von
Infizierten und Drogenabhängigen sowie die Weigerung
Substitutionsprogramme einzuführen, verhindert in vielen
osteuropäischen Ländern nach wie vor einen gezielten Kampf gegen
Aids. Um die Ausbreitung des Virus zu stoppen, wäre aus Sicht von
Caritas international ein Dreiklang aus Aufklärung und Beratung,
Angeboten von Drogenersatzprogrammen sowie die Verteilung steriler
Spritzbestecke an die Drogennutzer notwendig.
Caritas international, das Hilfswerk der deutschen Caritas,
unterstützt seit vielen Jahren HIV/Aids-Projekte in Osteuropa.
Schwerpunkte sind die Verbesserung der bestehenden Suchthilfe sowie
die Integration von HIV-Infizierten in bestehende Angebote für
Menschen am Rand der Gesellschaft.
Caritas international ist das Hilfswerk der deutschen Caritas und
gehört zum weltweiten Netzwerk der Caritas mit 162 nationalen
Mitgliedsverbänden.
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Hrsg.: Deutscher Caritasverband, Caritas international,
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