(ots) - Das Robert-Koch-Institut hat bei seiner gestrigen
Bewertung der aktuellen EHEC-Lage u.a. empfohlen, "vorsorglich bis
auf Weiteres Tomaten, Gurken und Blattsalate insbesondere in
Norddeutschland nicht roh zu verzehren". Weiterhin sei denkbar, dass
die kontaminierten Lebensmittel vorrangig dort vertrieben werden.
Bei der Verbreitung der RKI-Notiz sind insofern Falschmeldungen im
Umlauf, als drei verschiedene Varianten der Warnung verbreitet werden
nämlich, "dass Tomaten, Gurken und Blattsalate
- in Norddeutschland bzw.
- aus Norddeutschland bzw.
- in Norddeutschland in Verkehr gebracht sind."
Der tatsächliche Ursprung der Kontaminationsware und die
mutmaßlichen Handelsströme sind jedoch weiterhin völlig unbekannt.
Die BVEO und die ihr angeschlossenen Erzeugerorganisationen Obst
und Gemüse haben größtes Interesse an einer zügigen und vollständigen
Aufklärung der bedauerlichen aktuellen Situation. Aus diesem Grund
sind seit Wochenanfang von den 3 in Norddeutschland ansässigen
Erzeugerorganisationen EHEC-Untersuchungen durchgeführt worden, deren
Ergebnisse uns vollständig vorliegen. Erfreulicherweise kann
festgestellt werden, dass in allen untersuchten Artikeln und Proben
für Ware aus Norddeutschland der EHEC-Erreger nicht festgestellt
wurde. Dies gilt für verprobten Romana-Salat, Tricolar-Salate,
Salarico, Salaverde, Salatherzen, Kohlrabi, Bio-Miniromane,
Kopfsalat, Erdbeeren, Mixsalat, Rucola, A und L-Nutteln, Salanova,
Spargel, Eisbergsalat, Lauchzwiebeln und OM-Pilze. Eindeutige
Negativuntersuchungsergebnisse liegen auch von der in Süd-Oldenburg
ansässigen Erzeugerorganisation vor, der Region, mit der größten
Veredlungs- und Gülledichte Deutschlands. Da die dort anfallende
Gülle nicht zu den Nährstoffquellen im kommerziellen Gemüseanbau
zählt, sind negative Untersuchungsergebnisse verständlich.
Bei der im Weser-Ems-Gebiet ansässigen Erzeugerorganisation, deren
Mitglieder keine Blattsalate aber Tomaten und Salatgurken erzeugen,
findet der Anbau ausschließlich im Unter-Glas-Anbau statt. Die
Pflanzen wachsen auf Steinwolle, werden ausschließlich mineralisch
ernährt und kommen zu keinem Zeitpunkt mit Boden oder Naturdünger in
Kontakt. Es ist daher verständlich, dass bis zur Stunde für Produkte
aus diesem Unternehmen keine positiven EHEC-Untersuchungsergebnisse
vorliegen, die auf EHEC hindeuten. Auch die im Großraum Hamburg und
in Mecklenburg-Vorpommern ansässige Erzeugerorganisation hat seit
Wochenanfang eine Vielzahl von EHEC-Untersuchungen durchführen
lassen, erfreulicherweise ebenfalls mit ausschließlich negativem
Resultat.
Darüber hinaus werden Vor-Ernte-Proben der zu erntenden Ware
gezogen, um vor dem Erntetermin sichergehen zu können, dass der
EHEC-Erreger in den Nahrungsmitteln auf keinen Fall vorkommt. Die
BVEO hat darüber hinaus empfohlen, für die Freilandproduktion
zusätzlich Bodenproben zu entnehmen und auf EHEC untersuchen zu
lassen. Ergebnisse hierzu liegen bis zur Stunde noch nicht vor.
Abschließend wiederholt die BVEO ihre uneingeschränkte
Bereitschaft, im Rahmen der Vorsorgepflicht Vorsorgeuntersuchungen
auf freiwilliger Basis parallel zu den amtlichen Untersuchungen
durchführen zu lassen, um zu einer Eingrenzung der möglichen
Kontaminationsquellen aktiv beizutragen.
Pressekontakt:
BVEO - Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse
e.V.
bveo(at)drv.raiffeisen.de
Tel.: 0228-106-342