(ots) - Die heute vom Bundeskabinett beschlossenen
Fristen zur schrittweisen Abschaltung der 17 deutschen Reaktoren
können nach Ansicht des VDI Verein Deutscher Ingenieure e. V. nur mit
beschleunigten Genehmigungsverfahren für den Bau neuer Kraftwerke
einhergehen. Bei der anstehenden gesetzlichen Umsetzung fordert der
VDI - neben Aspekten der Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit - die
Versorgungssicherheit mit Elektrizität nicht zu vernachlässigen.
"Ãœber die Fertigstellung der jetzt im Bau befindlichen Kraftwerke
hinaus", so VDI-Direktor Dr. Willi Fuchs, "müssen in den nächsten
Jahren neue Kraftwerke und Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien
zügig geplant und gebaut werden können, um die Energieversorgung
sicher zustellen.
"Nach unserer Ãœberzeugung", so Fuchs weiter, "kann der angestrebte
Zeitraum des Kernenergieausstiegs bis 2022 bei gleichzeitiger
Gewährleistung der Versorgungssicherheit nicht mit den langen
Genehmigungs- und Bauzeiten der Vergangenheit eingehalten werden."
Daher fordert der VDI - parallel zur gesetzlichen Umsetzung des
Kernenergieausstiegs - die erforderliche Flexibilität und
Geschwindigkeit der Genehmigungsverfahren und zusätzliche
Bausicherheiten über ein Bundesgesetz herbei zuführen. Nur so kann
der ambitionierte Ausstiegsplan der Bundesregierung ohne
Einschränkungen bei der Versorgungssicherheit umgesetzt werden. Eine
sichere Stromversorgung ist für den Industriestandort Deutschland
lebenswichtig.
"Bei der Flexibilisierung und Beschleunigung von
Genehmigungsverfahren für neue Kraftwerke und Anlagen zur Nutzung
erneuerbarer Energien geht es nicht darum, Bürgerrechte zu
beschränken. Vielmehr müssen effektivere und effizientere Verfahren
der Öffentlichkeitsbeteiligung entwickelt und angewendet werden, um
Genehmigungs- und Einspruchsverfahren schneller durchzuführen",
betont der Vorsitzende der VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt Prof.
Hermann-Josef Wagner.
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