(ots) - Die Aktion Mensch hat mit Spannung den ersten von der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Weltbank veröffentlichten
Weltbehindertenbericht erwartet, der am Donnerstag in New York
vorgestellt wurde. Demnach liegt die Zahl der Menschen mit
Behinderung weltweit bei über einer Milliarde und ist somit deutlich
höher als bisher angenommen. "Damit hat der WHO-Bericht eine enorme
politische Sprengkraft", sagt Martin Georgi, Vorstand der Aktion
Mensch. "Aufgrund der Ergebnisse des Berichtes liegt die Messlatte
für den nationalen Aktionsplan der Bundesregierung nun deutlich
höher."
Behinderung ist nicht nur eine medizinische, sondern vor allem
eine komplexe sozialpolitische Erscheinung, so der Bericht. Vielfach
ist sie sowohl die Ursache als auch die Konsequenz von Armut.
Menschen mit Behinderung sind weltweit schlechteren gesundheitlichen
und sozioökonomischen Bedingungen ausgesetzt.
Frauen, Senioren und Menschen in ärmeren Haushalten sind
überproportional betroffen. Somit ist Behinderung nicht - wie
vielfach angenommen - ein Randgruppen-Phänomen. "Die Zahlen und der
Bericht machen deutlich, dass Behinderung in unserer älter werdenden
Gesellschaft alle angeht", so Georgi weiter. "Dies erfordert mehr
Engagement von jedem Einzelnen. Engagement, von dem dann auch
zukünftige Generationen profitieren können."
Inklusion in nachhaltige Konzepte einzubetten, gehört zu den
zentralen Forderungen des Berichts. Vor allem im Bereich Bildung
seien wirksame Angebote unerlässlich. In vielen europäischen Ländern
wie Norwegen oder Portugal ist der gemeinsame Schul- oder
Kindergartenbesuch von Kindern und Jugendlichen mit und ohne
Behinderung bereits selbstverständlich. Martin Georgi: "Hier hat
Deutschland einen deutlichen Nachholbedarf. Als größte private
Förderorganisation gehen wir als Aktion Mensch mit gutem Beispiel
voran. Wir unterstützen Projekte der Kinder- und Jugendhilfe, die für
alle Kinder offen sind und ihnen ermöglichen, sich gleichberechtigt
in die Gesellschaft einzubringen."
Bildung sei auch der Schlüssel zum ersten Arbeitsmarkt, so der
Bericht weiter, der für Menschen mit Behinderung durch Vorurteile und
Ignoranz, mangelnde Bereitstellung von Dienstleistungen sowie
berufliche Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten jedoch weitgehend
verschlossen bliebe. "Damit Menschen mit Behinderung in reguläre
Beschäftigungsverhältnisse kommen, brauchen oft beide Seiten
zusätzliche Unterstützung: Die Menschen mit Behinderung und die
Unternehmen selbst", sagt Martin Georgi. Diese Möglichkeit als Chance
zu begreifen, von der alle profitieren, sei in vielen Köpfen noch
nicht angekommen. Selbst bei Entscheidungsprozessen, die sie selbst
betreffen, blieben Menschen mit Behinderung weitgehend außen vor.
Ãœber die Aktion Mensch e.V.
Die Aktion Mensch ist die größte private Förderorganisation im
sozialen Bereich und eine der erfolgreichsten gemeinnützigen
Organisationen in Deutschland. Die Soziallotterie wurde 1964 als
Aktion Sorgenkind gegründet und 2000 in Aktion Mensch umbenannt. Zu
ihren Mitgliedern gehören: ZDF, Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Deutsches
Rotes Kreuz, Diakonie, Der Paritätische Gesamtverband, Zentrale
Wohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland. Gemeinsam mit den
Mitgliedsverbänden setzen sich die 260 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter der Aktion Mensch für eine gerechte und solidarische
Gesellschaft ein, in deren Mittelpunkt Inklusion, Vielfalt und
Selbstbestimmung stehen. Der Verein unterstützt mit seinen Erlösen
jeden Monat bis zu 1.000 soziale Vorhaben der Behindertenhilfe und
-selbsthilfe, sowie der Kinder- und Jugendhilfe. Möglich machen dies
etwa 4,6 Millionen Menschen, die sich regelmäßig an der Aktion
Mensch-Lotterie beteiligen. Seit ihrer Gründung konnte die Aktion
Mensch auf diese Weise bereits mehr als drei Milliarden Euro in
Förderprojekte investieren. www.aktion-mensch.de
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