Ein Interview über die hinter dem allgemeinen Interesse an dem Buch "Joseph - Der Weg zum Graal" stehende Interpretation der Quantenphysik
(firmenpresse) - „Joseph - Der Weg zum Graal“
Wolfgang Wallner-F.
ISBN-10: 3902159278 ISBN-13: 978-3902159274
erschienen im jbl-literaturverlag
Ein allgemeines Interesse am Buch „Joseph – Der Weg zum Graal“ gibt es aus mehreren Gründen:
So ist die Grundlage dieser abenteuerlichen Erzählung die Gralssage, die spätestens seit Dan Brown und „Sakrileg – Der Da-Vinci-Code“ wieder populär ist.
Zusätzlich, und das ist das Besondere an diesem Abenteuer, die physikalischen Hintergründe basieren auf gültigen Interpretationen zur Quantenphysik. Darüber ist unten ein Interview angeschlossen.
Ein weiterer Punkt, der für ein allgemein begründetes Interesse spricht, ist die notwendige „Wandlung der Gesellschaft“ in ihren Intentionen, die das Buch „Joseph-Der Weg zum Graal“ aufzeigt.
Ãœber all das kann bei Bedarf auf der Internetseite nachgelesen werden.
Dazu wären die dortigen Untergliederungen: „Gedanken zum Buch“, „Anmerkungen“ und „Gespräche“ geeignet.
Einen sehr informativen und sachkundigen Überblick über die Handlung und die Ambitionen des Buches gibt die REZENSION von Dr. Wolfgang PETER, die ebenso auf der Seite zum Buch unter dem Link „Rezension“ zu finden wäre.
Dr. Peter ist Quantenchemiker, verantwortlicher Medieninhaber der Internetpräsenz des Forums für Anthroposophie, Waldorfpädagogik und Goetheanistische Naturwissenschaft und Leiter des Theaters Odyssee.
Noch ein Hinweis: Das Buch „Joseph-Der Weg zum Graal“ basiert auf einem MUSICAL, das Wolfgang Wallner-F. mit der Komponistin Dorrit Maria Hanke verfasste. Zu dieser Basis und einigen MUSIKSTÜCKEN daraus gibt es auf der Internetpräsenz des Buches ebenso einen Link: „Musik“.
TEXT DES INTERVIEWS:
GESPRÄCH MIT WOLFGANG WALLNER-F., DEM AUTOR DES BUCHES
„JOSEPH-DER WEG ZUM GRAAL“,
ISBN-10: 3902159278 ISBN-13: 978-3902159274
erschienen im jbl-literaturverlag
PHYSIKALISCHE UND PHILOSOPHISCHE HINTERGRÃœNDE ZUM GRALSBUCH
Interviewer: Der Titel des Buches „Joseph-Der Weg zum Graal“ erinnert etwas an Esoterik.
Ist es Esoterik?
Wolfgang Wallner-F.: Mit der Bezeichnung „Esoterik“ wertet man gleichzeitig. Esoterik steht jetzt im Geruch eine Geschäftemacherei mit der Sehnsucht von Menschen.
Ich denke, jeder Mensch ist auf der Suche nach seinem eigenen Wesen, seiner Herkunft, seinen Zielen. Damit ist leicht Geschäft zu machen. Bedenklich erscheint mir daran, dass mit der Esoterikwelle eine sofortige „Erleuchtung“ in Aussicht gestellt wird. Das aber kann es so nicht geben. Und genau diese „Esoterik“ ist es, die die Menschen letztlich von ihrer Entwicklung abhält. Sie werden animiert, hier und da zu naschen, finden aber nicht wirklich die Nahrung, die sie suchen. Und so geben viele enttäuscht auf. „Ent“-täuscht deshalb, da sie vorher „ge“-täuscht wurden.
Wenn aber mit „Esoterik“ zunächst Verborgenes bezeichnet wird, also das Gegenteil zu „Exoterik“, mit dem öffentliches Wissen gemeint ist, könnte ich da schon zustimmen, aber nur dann.
Interviewer: Im Buch, das ja eine ziemlich turbulente Reise von Joseph und dem „Weib“ Maria erzählt, gibt es ein Nachwort, Gedanken zum Buch.
Gibt es eine ebenso verständliche Kurzfassung zum Hintergrund dieser Reise?
Wolfgang Wallner-F.: Ich will es gerne versuchen, da liegt auch mein Interesse.
Beginnen möchte ich mit der Begründung, warum eine solche Entwicklung des Menschen und zum Menschen, eine Individuation hin zu den angelegten Möglichkeiten notwendig wäre.
Über die Individuation des Einzelnen gibt es genug Literatur. Da möchte ich zum Beispiel auf die Werke der Autoren C.G. Jung, Verena Kast und Gerhard Wehr hinweisen.
Die Individuation des Einzelnen führt zu einer solchen der Gesellschaft. Und eine solche ist für die westliche Zivilisation notwendig, wenn sie Wert auf ihr Überleben legt.
In einer Zeit, in der die grundlegende moralische Quelle, die Religion, nicht mehr als tiefe „Wahrheit“ anerkannt wird und die menschliche, philosophisch begründete Ethik noch nicht deren Rolle übernehmen kann, ist eine Zivilisation mit dem Untergang bedroht.
Interviewer: Ist es wirklich wichtig, die westliche Zivilisation, auch mit ihren negativen Auswirkungen, aufrecht zu erhalten?
Wolfgang Wallner-F.: Ja, unbedingt.
Es ist die Aufklärung, auf die nicht verzichtet werden kann.
Die Aufklärung brachte eine Befreiung des Menschen vom Aberglauben. Sie ist eine wesentliche Grundlage zur Befreiung von Ängsten und damit zum Erkennen der eigenen Möglichkeiten unabdingbar!
Wenn aber der „westlich zivilisierte“ Mensch mit seinen Fehlern keinen Ersatz für die bisherige gesellschaftstragende Religion findet, kann er auch keinen Grund sehen, die, ganz allgemein gesagt, „Aufklärung“ weiter zu bringen. Sie als wichtige Grundlage in seiner eigenen Entwicklung zu integrieren.
Interviewer: Aber diese Aufklärung brachte auch all die Probleme auf der Erde, mit der die Menschen leben müssen und die sie scheinbar lebensbedrohend gefährden.
Wolfgang Wallner-F.: Genau da setzt die Interpretation der Quantenphysik ein.
Die Debatte um die Quantentheorie vor 1980 (damals war es noch eine Theorie) interpretierte, dass entweder die Quantentheorie nicht richtig oder vollständig sei, oder aber die Welt nicht in separierbare Elemente der Realität zerlegt werden kann.
Dies auf Grund des Gedankenexperiments von Einstein, Podolsky und Rosen, dem EPR-Paradoxon.
Es ging hier um einen „lokalen Realismus“, den diese Physiker vertraten. Das ist nun etwas schwierig, dies exakt und kurz zu erklären.
Es gibt beschreibbare „Naturgesetze“, die sich in Ursache und Wirkung äußern. Zum Beispiel, befinden sich zwei Objekte in einem Raum weit von einander entfernt, dann kann ein äußerer Einfluss auf ein Objekt keinen direkten Einfluss auf das andere Objekt haben (wenn nicht beide Objekte in einem verbindenden „Medium“ sich befinden).
Lokal realistische physikalische Theorien wären zum Beispiel die klassische Mechanik, die Elektrodynamik, die allgemeine Relativitätstheorie.
Einstein meinte dazu: Ohne lokalem Realismus sind (quasi -) geschlossene Systeme undenkbar. Es ist aber ziemlich undenkbar, dass das Universum nicht ein geschlossenes System darstellt.
In den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts gab es nun ein bahnbrechendes Experiment, das die „Nichtlokalität des Realismus“ bewies.
Interviewer: Das Experiment der Physiker Alain Aspect, Jean Dalibard und Gérard Roger vom Institut für theoretische und angewandte Optik in Paris, das in den Gedanken zum Buch Joseph angeführt ist?
Wolfgang Wallner-F.: Dieses und folgende Experimente auch anderer Quantenphysiker.
Sie bewiesen damit, dass es entweder eine Kommunikation zwischen getrennten Objekten gibt, sowohl in die Zukunft wie auch in die Vergangenheit und diese in Ãœberlichtgeschwindigkeit, oder dass die Welt ist nicht in separierbare Einzelheiten teilbar ist.
Interviewer: Es gibt einen Zusammenhang zwischen Teilchen. Ein Teilchen verändert seine Eigenschaft und ein anderes, dass sich in so einer Entfernung befindet, dass es eine Kommunikation in Überlichtgeschwindigkeit geben müsse, reagiert sofort. Das sagt das Experiment.
Wolfgang Wallner-F.: Ja.
Genauer gesagt, es waren Teilchen, die von den Physikern „geteilt“ wurden und dann der Spin, eine Eigenschaft dieses Teilchen, geändert wurde.
Das andere Teilchen nahm sofort eine entsprechende Eigenschaft an, die den Gesamtzustand der beiden Teilchen wieder zum vorherigen, ursprünglichen Zustand gleich machte.
So etwa, wie wenn wir zwei Stangen hätten, beide mit je einem Meter Länge. Wir schneiden von einer Stange einen halben Meter ab und die andere Stange wächst sofort auf eineinhalb Meter. Zusammen bleiben sie zwei Meter. Ganz so spektakulär ist der Quantenversuch natürlich nicht. Aber grundsätzlich war das schon das Ergebnis.
Interviewer: Das Nachwort zum Buch spekuliert nicht mit einer Kommunikation in Ãœberlichtgeschwindigkeit. Warum?
Wolfgang Wallner-F.: Da gibt es Undeutlichkeiten.
Grundsätzlich handelt es sich um die Übermittlung einer Information über einen Zustand. Oder besser gesagt, das zweite Teilchen „weiß“ ganz einfach über den Zustand des ersten Teilchens Bescheid.
Würde hier eine Kommunikation stattfinden, bräuchte es dazu die Energie des gesamten Universums, also unendliche Energie.
Kein schlechter Gedanke, denn, wie ich auch zu erklären versuchen will, hängt an dieser Information tatsächlich das ganze Universum.
Aber zunächst bleibe ich bei der These, es gibt keine reale Trennung. Es wird sich vielleicht im Laufe des Gespräches von selbst zeigen, dass hier kein Unterschied besteht.
Interviewer: Ist eine Methode denkbar, diese „Nichttrennung“ zu beweisen?
Wolfgang Wallner-F.: Nochmals, der unmittelbare und jederzeitige Zusammenhang in einer unbekannte Weise ist hinlänglich bewiesen.
Interviewer: Und was bedeutet das für das „tägliche Leben“?
Wolfgang Wallner-F.: Man sollte sich vergegenwärtigen, wie das Universum entstand.
Das derzeit bevorzugte Modell ist das des Urknalls, des „Big Bang“.
Seitdem weitet sich das Universum aus.
Wenn die Urknalltheorie annähernd der Realität entspricht, entstand das Universum aus Etwas, was keine Ausdehnungen hatte. Damit aber auch keine Zeit, denn ohne Raum gibt es Zeit nicht.
Aus diesem Grund ist es auch ziemlich verwirrend, wenn man fragt, was vor dem Urknall war.
Ein Vorher gab es nicht. Zeit entstand erst mit dem Raum.
Hier taucht wieder die Frage nach dem „lokalen Realismus“ Einsteins auf, denn dieses Etwas war mit ziemlicher Sicherheit ein geschlossenes System. Da kam nichts dazu und nichts weg. Woher auch, wenn wir keinen Gott bemühen wollen?
Wenn nun im Moment des Urknalls das Universum keine Ausdehnungen hatte, war Alles in diesem „Etwas“ enthalten.
Aber es kam zu einer Änderung.
Materie entstand. Wahrscheinlich aus Energie.
Wichtig ist, es entstand aus etwas Anderem.
Das bedeutet aber unbedingt: Seit damals kommt es zu Teilungen! Und seit damals sind alle Erscheinungen des Universums gemäß der vorher gesagten „Nichtlokalität“ der Quantenmechanik, der Quantenverschränkung also, ebenso unmittelbar miteinander verbunden, wie die Teilchen, die Aspect schaffte.
Selbstverständlich können wir die Auswirkungen der Veränderung eines Teilchens nicht nachprüfen. Wir wissen einfach nicht, wo sich das Teilchen befindet, mit dem das zu beobachtende Teilchen zuletzt eins war, und so weiter bis zum Urknall.
Aber es ist nicht nur die Verbundenheit, die die Quantenphysik beweist!
Interviewer: Es ist auch die Gesamtheit der Eigenschaften, die gleich bleibt?
Wolfgang Wallner-F.: Ja. Wäre es möglich, die Gesamtheit der Zustände von außerhalb des Universums zu beobachten, würde kein Unterschied auffallen.
Diese Beobachtung ist aber unmöglich. Denn wo eine Erscheinung des Universums ist, also ich als Beobachter bin, ist notwendigerweise das Universum selbst. Ich bin davon nicht zu trennen.
Und zusätzlich noch eine weitere Unmöglichkeit: Außerhalb des Universums kann man dieses natürlich auch deshalb nicht sehen, da das Licht nur bis zur Grenze gelangt.
Was folgt aber daraus, dass der Gesamtzustand, die Summe aller beobachtbaren und auch verdeckten Eigenschaften gleich bleibt?
Interviewer: Interessante Perspektive.
Ist die Verbindung der Teilchen schon verblüffend. Was folgt aus dem Gleichbleiben des Gesamtzustandes?
Wolfgang Wallner-F.: Wenn von außerhalb keine Änderung festzustellen ist, wäre von dort dasselbe zu beobachten, wie wenn der Urknall gar nicht stattfand.
Nichts also!
Interviewer: Es gäbe uns also gar nicht, wenn eine Beobachtung von dort möglich wäre?
Wolfgang Wallner-F.: Es gäbe uns nicht!
Aber das ist unlogisch. Wir wissen doch, oder glauben zu wissen, dass wir sind. Trotzdem ist diese Konsequenz des Nichtseins meiner Ansicht nach zwingend.
Da kann eine Analogie zur Quantenphysik weiterhelfen. Die Dualität von Photonen: Welle und Teilchen. Über die verblüffenden Erscheinungen der Dualität und auch des Doppelspaltversuchs kann man sich selbst und auch leicht verständlich informieren, zum Beispiel im Internet. Deshalb gehe ich da nicht näher darauf ein.
Also zunächst sind wir vielleicht eine Möglichkeit und Existenz.
Interviewer: Ist da nicht ein Fehler im Denken? Demnach müsste ja auch ich in meiner Existenz eine Grenze der Ausdehnung des Universums sein. Warum sehe ich dann nur das, was wir Realität nennen?
Wolfgang Wallner-F.: Fehler?
Natürlich kann das ein Fehler im Denken sein.
Aber warum ich mich als Realität sehe, kann ich vielleicht erklären.
Das Universum teilt sich seit dem Urknall auf. Vielleicht kann man sich das ähnlich einer Zellteilung anschaulich machen. Die Urzelle teilt sich in zwei Zellen. Aus jeder dieser zwei Zellen entstehen wieder Zellen und so weiter.
Nun lebe ich auf einem „Ereignisstrahl“ dieses Urknalls.
Und auf diesem Ereignisstrahl bin ich ein Ergebnis der Evolution des Lebens. Die Evolution zum Leben Wolfgang Wallner-F. stattet mich mit Fähigkeiten, Sinnen aus, die die Wahrnehmung für mich überlebenswichtiger Erscheinungen ermöglicht.
Ich kann bis zu einem gewissen Grad sehen, riechen, schmecken, tasten, was weiß ich was noch.
Ich habe aber zum Beispiel keine Antennen, keine Sinne, um eine Echolotung durchzuführen, wie sie für die Fledermaus wichtig ist.
Das bedeutet nicht, dass es keine Echolotung gibt. Und es bedeutet auch nicht, dass der Urknall grundsätzlich nicht wahrnehmbar wäre.
Für mich jetzt nicht.
Und da spielt nicht nur die Evolution eine Rolle, sondern sicher auch die individuelle Erziehung und Erfahrung. Was ich nicht benötige um zu überleben, werde ich nicht schulen und darauf werde ich auch nicht von meinen Eltern hingewiesen.
Ich kann also nur das wahrnehmen, was sich auf meinem „Ereignisstrahl“ befindet und nur soweit es für mein Leben wichtig ist.
Interviewer: Nochmals auf die Existenz und gleichzeitige Nichtexistenz zurückkommen. Wie kann ich das verstehen? Ich kann verstehen, dass eine Beobachtung von außerhalb des Universums rein philosophisch ein „Nichts“ zeigen würde. Was bedeutet das aber für uns, die wir doch innerhalb des Universums „gefangen“ sind?
Wolfgang Wallner-F.: Es gibt dazu, ebenfalls meiner Ansicht nach, eine Wichtigkeit.
Wenn im Moment des Urknalls etwas geschaffen wurde, müssen unbedingt alle denkbaren Möglichkeiten erschaffen worden sein. Ob sie wahrnehmbare Realität sind, oder nicht. Alles Denkbare muss in der Möglichkeit vorhanden sein. Es ist ja ein geschlossenes System. Woher sollte es sonst kommen?
Da kann nichts dazu kommen und nichts verloren werden. Nur gewandelt wird.
Wir können nicht wirklich annehmen, unser „Bewusstsein“, unser Denk- oder Vorstellungsvermögen wäre größer als das Universum!
Wenn aber alles existent ist, muss es auch die Nichtexistenz sein!
Wenn eine Richtung der Möglichkeiten verwirklicht wurde, muss es auch alle Gegenteile, beziehungsweise alle Segmente auf dem Kreis, oder der Kugel (in allen denkbaren Dimensionen) der Möglichkeiten geben.
Aus diesem Grund ist wahrscheinlich auch nur ein geringer Anteil von Antimaterie feststellbar. Obwohl sie vorhanden sein müsste. Sie ist es auch nach diesem Denkmodell.
Interviewer: Das ist das „Aleph“, in dem sich Joseph, der Held des Buches befindet?
Wolfgang Wallner-F.: Das ist der Punkt, an dem er seinen Ereignisstrahl ändern kann, sein Schicksal. Das ist der Punkt, zu dem Meditationen führen können.
Aber auch wenn Joseph die Veränderung glückt, bedeutet das nicht, dass sein bisheriger Ereignisstrahl verschwindet.
Er existiert weiter.
Es ist nur sein Bewusstsein, das einen anderen auswählt.
Interviewer: Viele-Welten-Theorie? Ist dort Schrödingers Katze?
Wolfgang Wallner-F.: Ich bin nicht der Ansicht, dass mit jedem Quantenereignis, mit jeder Entscheidung, eine „neue“ Welt entsteht, die unzugänglich ist.
Ich bin der Ansicht, diese „Viele-Welten“ existieren ohnehin. Was aus dem vorher Gesagten auch hervorgeht. Es ist nur unser Bewusstsein, unsere Geschichte, was die Realität, unsere bevorzugte Realität hervorruft.
Interviewer: Nochmals zu Josephs „Aleph“. Warum könnte man dort Veränderungen bewerkstelligen?
Wolfgang Wallner-F.: Das ist einmal eine Theorie.
Wir könnten unser Schicksal dort verändern, wenn wir einen anderen Weg einschlagen. Sozusagen auf einen anderen Ereignisstrahl wechseln.
Theoretisch wäre das von jeder „Weggabelung“ möglich, die uns zu Entscheidungen führte, die wir nun ändern wollen.
Wie wir tatsächlich ins „Aleph“ gelangen können, ist eine andere Frage.
Joseph kann sie vielleicht mit Hilfe seines Weibes beantworten.
Interviewer: Jetzt haben wir uns ein wenig entfernt von der Behauptung, dass diese Aufklärung auch all die Probleme auf der Erde brachte, mit der die Menschen leben müssen und die sie scheinbar lebensbedrohend gefährden.
Wolfgang Wallner-F.: Haben wir vielleicht nicht.
Wenn ich, gemäß der Quantenphysik ein „Teilchen“ dieses Universums bin, ist jedes andere „Teilchen“ eben mit mir untrennbar verbunden. Jede andere Erscheinung ist also genauso „ICH“ wie die Teile, die ich an meinem Körper feststelle.
Damit bin ich aber auch für alle anderen Teile, alle anderen Erscheinungen des Universums „verantwortlich“! Da ich Bewusstsein darüber habe, meine Möglichkeiten des Bewusstseins.
Die genannte „Aufklärung“ ist ja noch nicht vorbei. Die Quantenphysik und ihre Auswirkungen gehören ebenso dazu!
Haben die Menschen das einmal gespeichert, wie sie die Moral der Religionen speicherten, wird eine „Ausbeutung“ des Universums, eine Ungleichbehandlung einfach undenkbar werden.
Interviewer: Und wenn nicht?
Wolfgang Wallner-F.: Wenn nicht, dann wird der westlich zivilisierte Mensch zweifellos aussterben oder überrannt werden. Wird aber keinen grundsätzlichen Unterschied darstellen.
Das Bewusstsein schafft die Realität!
Das Bewusstsein ist für die Realität verantwortlich.
Wenn es nicht des Menschen Bewusstsein ist, dann ein anderes.
Auf „unserem“ Ereignisstrahl vielleicht sogar!
Interviewer: Wird damit nicht alles auch egal und beliebig? Auch unsere Verantwortung?
Wolfgang Wallner-F.: Das wird es zweifellos.
Aber hängen wir nicht alle an unserem Leben? Und damit an unserem Ereignisstrahl?
Kommt nicht oft ein Vogel nur deshalb nicht aus seinem Käfig, da er es so gewohnt ist? Da Gewohntes Sicherheit bietet?
Letztlich bin ich es, der für mich die Realität schafft.
Und ich will eine Realität, in der ich mich wohl fühlen kann.
Ob ich es will oder nicht, es gibt diese Realität, da sie eine denkbare Möglichkeit ist und alle Möglichkeiten existent sein müssen. Ich muss sie wählen, was sicher schwierig ist.
Interviewer: Kann ein „Glauben“ helfen?
Wolfgang Wallner-F.: Darauf wollte ich hinaus.
Wenn ich nicht an das vorher angedeutetes Weltbild glaube, werde ich sicher nicht in dieser Richtung tätig werden wollen.
Der Glaube schaffte notwendige Götter.
Diese Götter sind in unserem Bewusstsein vorhanden, wir selbst sind sie. Wir schufen sie, um unser Überleben zu ermöglichen. Ein evolutionärer Vorteil!
Denn eigentlich gibt es außerhalb unseres Bewusstseins nichts.
Nur ist unser Bewusstsein unbegrenzt.
Damit komme ich eigentlich wieder auf C.G. Jung zurück, der das „Kollektive Unbewusste“ als das gesamte Universum definierte. Praktisch unzugänglich. Aber theoretisch nicht!
Interviewer: Nichts außerhalb unseres Bewusstseins?
Wolfgang Wallner-F.: Es ist nichts beweisbar.
Es scheint so zu sein, dass alle Wahrnehmungen einer Welt „außerhalb“ unseres Selbst auf physikalischen Reizen beruhen.
Eine Abbildung der Welt, die wir „außerhalb“ unseres Selbst vermuten, geschieht eindeutig in unserem Gehirn, ist sonst nirgends für uns zu bemerken. Durch die Quantenphysik und meinen erwähnten Gedanken, Interpretationen und Auswirkungen dazu, wird die Grenze meines Selbst gedehnt. Bis zur Grenze des Universums.
Was kann da außerhalb sein?
George Berkeley, ein zu Unrecht wenig gelesener Philosoph meinte: „Esse est percipi; Sein ist wahrgenommen werden“ und letztendlich, meint Berkeley, wäre es Gott, der das „Sein“, die Existenz des Universums garantiere.
Es ist eindeutig unsere Psyche, die über die Wichtigkeit und Unwichtigkeit aller Wahrnehmungen entscheidet. Die Psyche jedes Einzelnen erschafft in jedem Augenblick das Universum.
Ist die Annahme eines Gottes notwendig?
Ockhams Rasiermesser?
Ich denke, fürs Erste sollten wir das Gespräch hier beenden.
Ich habe für den interessierten Leser auf der Internetseite zum Buch unter dem Link „Gedanken zum Buch“ noch einigermaßen ausführlich die Hintergründe des Buches „Joseph - Der Weg zum Graal“ beleuchtet. Das sind die physikalischen und philosophischen Möglichkeiten, die die Reise Josephs ermöglichten.
Davon ist in der Handlung wenig zu lesen, eher im Nachwort.
Aber wichtig und unabdingbar für die Änderungen des Ereignisstrahls, die im Buch geschehen, ist nicht nur die physikalische Möglichkeit, die Joseph ergreift, sondern die Demut vor der Einheit, die die Figur „das Weib“, Maria im Buch zeigt.
Die Erkenntnis alleine bewirkt gar nichts, höchstens eine schädliche Überheblichkeit. Diese Demut ist natürlich keinesfalls an irgendwelche vermutete weibliche Eigenschaften gebunden.
Demut und nicht Überheblichkeit, das waren ja auch wichtige Aussagen Wolfram von Eschenbachs in seinem „Parzival“, also seiner Qualifikation zum Gral.
Die Zeit der „Machbarkeit aller Dinge“ ist eindeutig vorbei!
Ich möchte aber unbedingt noch auf den argentinischen Schriftsteller Jorge Luis Borges hinweisen, der über das „Aleph“ und über den „Garten der Pfade, die sich verzweigen“ Kurzgeschichten schrieb. Diese und andere seiner Geschichten können einen intuitiven und tiefen Einblick in diese „Esoterik“ geben.
„Joseph - Der Weg zum Graal“
Wolfgang Wallner-F.
ISBN-10: 3902159278 ISBN-13: 978-3902159274
erschienen im jbl-literaturverlag
Ferdinand Niehammer,
PR-Beauftragter und Journalist
Ferdinand Niehammer
ferdinand.niehammer(at)inode.at