(ots) - Venezuelas Präsident Hugo Chávez bleibt der
umstrittenste Politiker Lateinamerikas. Der gelernte
Fallschirmspringer, Putschist und selbsternannte Führer der Linken
polarisiert, in seinem eigenen Land, aber auch im Ausland. Je nach
Standpunkt wird Chavez als visionärer Revolutionär verehrt oder aber
als jemand gehasst, der den für tot geglaubten Sozialismus wieder
beleben will.
Kuba mit seinem Revolutionshelden Castro bleibt für Chavez das
große Vorbild - und so regiert er nach dem Motto: Täglich einen
Betrieb verstaatlichen. So enteignet er persönlich vor laufender
Kamera funktionierende Firmen, zum Wohle des Volkes. Dabei geht es
Venezuelas Wirtschaft überhaupt nicht gut. Stromausfälle und fehlende
Lebensmittel, Rezession, Inflation und Kapitalflucht beherrschen die
gegenwärtige Situation - der autoritär regierende Präsident Chavez
steht vor einer Fülle von Problemen, doch das beeindruckt ihn wenig.
Venezuela ist gegenwärtig das einzige Land Lateinamerikas, das noch
in der Rezession steckt, alle anderen Staaten wachsen wieder.
Dabei gehört Venezuela mit seinem enormen Ölreichtum zu den
reichsten Ländern des Kontinents. Die Petrodollars finanzieren den
"Sozialismus des 21. Jahrhunderts", wie ihn Hugo Chavez gerne nennt.
Der Präsident braucht die Devisen, um sein Experiment zu finanzieren.
Steigt der Ölpreis, dann sprudeln die Dollars, und der moderne
Sozialismus läuft "wie geschmiert". Aber während der Finanzkrise kam
das Projekt arg ins Stottern.
Andererseits hat Hugo Chavez in seiner über zehnjährigen Amtszeit
in der Tat die Armut in seinem Land dramatisch reduziert. Und so wird
es oftmals zur Glaubenssache, wie man denn den Commandante von
Venezuela findet. Stefan Schaaf hat das Land bereist und eine
gespaltene Gesellschaft vorgefunden. Film von Stefan Schaaf,
ARD-Studio Mexico, PHOENIX 2011, 45`
Wiederholungen: Montag, 27.6.2011, 18.30 Uhr, Samstag, 2. 7. 2011,
19. 15 Uhr, Sonntag, 3.7. 2011, 6.45 Uhr, Samstag, 9.7. 2011, 9.30
Uhr.
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