PresseKat - "Capital-Elite-Panel": 77 Prozent der Top-Entscheider sind mit Schwarz-Gelb unzufrieden

"Capital-Elite-Panel": 77 Prozent der Top-Entscheider sind mit Schwarz-Gelb unzufrieden

ID: 428170

(ots) - Spitzenmanager lehnen Energiewende ab / Mehrheit
hält Merkel für eine schwache Kanzlerin / Führungswechsel in der FDP
verpufft / Nur Umschuldung kann Griechenland retten

Berlin, 21. Juni 2011 - Deutschlands Top-Entscheider sind von der
Bundesregierung bitter enttäuscht: 77 Prozent sind mit der Arbeit von
Schwarz-Gelb unzufrieden, 78 Prozent halten die Regierung für
schwach. Das ergibt das aktuelle "Capital-Elite-Panel". Ebenfalls
fast 80 Prozent der Führungsspitzen aus Wirtschaft, Politik und
Verwaltung sehen durch die Kehrtwende in der Atompolitik die
Glaubwürdigkeit der Regierung beschädigt. "In der Elite hat sich eine
ausgeprägte Frustration breitgemacht, vor allem in der Wirtschaft",
urteilt Prof. Dr. Renate Köcher, Chefin des Instituts für Demoskopie
Allensbach, das die Umfrage für das Wirtschaftsmagazin 'Capital'
(Ausgabe 7/2011, EVT 22. Juni) erhoben hat.

Spitzenmanager lehnen Energiewende ab

Lediglich 14 Prozent der Entscheider bescheinigen der Regierung
ein überzeugendes Konzept für die Energieversorgung ohne Kernkraft.
Vor allem die Führungsspitzen der Wirtschaft sind skeptisch: 60
Prozent halten einen schnellstmöglichen Ausstieg aus der Kernenergie
für falsch (Spitzenpolitiker: 34 Prozent), ebenso viele beurteilen
das sofortige Abschalten der ältesten Meiler nach dem Atomunfall in
Fukushima als Fehler (Spitzenpolitiker: 39 Prozent). Lediglich jeder
Dritte sieht durch die Energiewende mehr Chancen als Risiken für die
deutsche Wirtschaft (Politiker: 55 Prozent). Die größten Probleme:
Drei von vier Befragten erwarten steigende Strompreise, 69 Prozent
rechnen mit Schwierigkeiten beim Bau von Stromtrassen oder Windparks,
59 Prozent fürchten um die Einhaltung der Klimaziele und 34 Prozent
prognostizieren Versorgungsengpässe. Gut zwei Drittel der Entscheider
geben an, dass sich ihre Haltung zur Kernkraft durch das Atomunglück




in Fukushima nicht geändert hat.

Vertrauensverlust für Merkel, kein Neustart für die FDP

Für die Schwäche der Bundesregierung wird Angela Merkel persönlich
verantwortlich gemacht: 58 Prozent der Befragten im
"Capital-Elite-Panel" halten sie mittlerweile für eine schwache
Kanzlerin - der mit Abstand schlechteste Wert, den Merkel je erzielt
hat. Von der Glaubwürdigkeit über das Fingerspitzengefühl bis zum
Verhandlungsgeschick sind die Kompetenzwerte der Kanzlerin
abgestürzt. Gleichzeitig verpufft der Neustart der FDP: Lediglich 26
Prozent der Entscheider erwarten, dass die Liberalen durch die
jüngsten Personalwechsel ihre Krise beenden und an Popularität
gewinnen werden. 56 Prozent der Elite halten den neuen Parteichef
Philipp Rösler für schwach.

Weiterhin großer Konjunktur-Optimismus

Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland beurteilen die
Entscheider weiterhin sehr positiv. 62 Prozent (Dez. 2010: 64
Prozent) prognostizieren, dass es mit der Konjunktur weiter aufwärts
geht. Die Auftragslage des eigenen Unternehmens beurteilen 90 Prozent
der Manager als gut bis sehr gut - der beste Wert in der Geschichte
des "Capital-Elite-Panels". Zugleich erwarten 70 Prozent der
Befragten keine Probleme bei der Inflation.

Mehrheit sorgt sich um die Stabilität des Euro

64 Prozent der Entscheider sorgen sich um die Stabilität des
Euros. Als einen Grund für die Krise sehen mehr als zwei Drittel,
dass die EU sich zu schnell erweitert und vertieft hat. Trotzdem
halten nur 32 Prozent den Austritt von hochverschuldeten Mitgliedern
der Euro-Zone für den richtigen Weg. 87 Prozent glauben, dass
Griechenland seine Probleme nur durch eine Umschuldung in den Griff
bekommen kann.

Das "Capital-Elite-Panel" ist Europas höchstrangig besetzte
Führungskräfte-Umfrage, die das Institut für Demoskopie Allensbach
für das Wirtschaftsmagazin 'Capital' seit mehr als 20 Jahren bei
Führungskräften aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung zweimal im
Jahr durchführt. Unter den 519 Befragten sind 77 Vorstände aus
Konzernen mit mehr als 20.000 Beschäftigten sowie 19
Ministerpräsidenten und Minister und 22 Leiter von Bundes- und
Landesbehörden. Die aktuelle Befragung lief vom 25. Mai bis 14. Juni
2011.



Pressekontakt:
Claudio De Luca, Redaktion G+J Wirtschaftsmedien,
Tel. 030/220 74-202, E-Mail: deluca.claudio(at)guj.de


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Datum: 21.06.2011 - 14:10 Uhr
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