(ots) - Ein besseres europäisches Miteinander bei der
Gestaltung der Pflegemigration in Ost und West, die Berücksichtigung
der Folgen für die Entsendeländer sowie gerechtere gesetzliche und
politische Rahmenbedingungen - diese Forderungen erhoben Fachleute
aus 18 europäischen Staaten zum Abschluss des Symposiums "Pflege und
Migration" in Freiburg. Die Tagung wurde veranstaltet von Caritas
international, dem Hilfswerk der deutschen Caritas, in Kooperation
mit der Katholischen Hochschule Freiburg und der Fortbildungsakademie
des Deutschen Caritasverbandes.
Pflegemigration hat in Europa in den vergangenen Jahren an
Bedeutung gewonnen. In westeuropäischen Ländern fehlt es an
Pflegekräften, daher wird zunehmend Personal aus Osteuropa
angeworben. Bis zu 200.000 Pflegerinnen arbeiten allein in deutschen
Haushalten, um pflegebedürftige Menschen zu versorgen. Ihre Arbeits-
und Lebensbedingungen sind oftmals schlecht. Zudem fehlen sie in
ihren Herkunftsländern - als Fachkräfte, aber auch ihren Kindern und
Familienangehörigen.
"Es ist ganz deutlich: Mit nationalen Alleingängen wird es keine
gerechten Lösungen für grenzüberschreitende soziale Probleme geben",
so Andrea Hitzemann, Leiterin des Referats Europa bei Caritas
international. "Wir können nicht europäische Arbeitsmarkt- und
Wirtschaftspolitik betreiben und gleichzeitig im sozialen nationalen
Rahmen verharren. Wir müssen europäische Caritas-Partner in Ost und
West stärker zusammenbringen, damit grenzüberschreitende
Kooperationen entstehen können."
Die 75 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Symposiums aus 18 ost-,
südost- und mitteleuropäischen Staaten haben dazu an zwei Tagen viele
Ideen entwickelt und Konzepte diskutiert: Dazu gehörte ein Blick auf
Erfahrungen mit dem Aufbau der Hauskrankenpflege in zwölf Ländern
Osteuropas durch Caritas international. Bei der Problematik der
"verwaisten" Kinder, deren Eltern in Westeuropa arbeiten, ging es
auch um Bewältigungsstrategien der Mütter, die ihre Familien
zurücklassen müssen.
"Uns ist es wichtig", so Hitzemann, "dass es um einen wirklichen
Austausch, um einen Wissens- und Erfahrungstransfer in alle
Richtungen geht. Denn unsere osteuropäischen Partner haben oftmals
lange Erfahrungen im Umgang mit den Folgen von Migration in den
Entsendeländern und den Erfahrungen, die Migrantinnen in den
Aufnahmeländern machen. Wir wollen dazu Anstöße geben, gemeinsame
Konzepte zu entwickeln."
Pressekontakt:
Hrsg.: Deutscher Caritasverband, Caritas international,
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